Am vergangenen Freitag konnten weder die Accorhotels noch Mövenpick die Anfrage von htr.ch kommentieren. Am Montag gab die renommierte Schweizer Hotelgruppe bekannt, dass sie gemeinsam mit ihrem Partner Kingdom Holding dem Verkauf von Mövenpick Hotels & Resorts an die Accorhotels Gruppe zugestimmt hat.

Mövenpick Hotels & Resorts wurde 1973 als Erweiterung des erfolgreichen Mövenpick Restaurant Geschäfts gegründet. Seither hat Mövenpick Hotels & Resorts die internationale Präsenz ausgebaut und führt heute 84 Hotels in Europa, dem Mittleren Osten, Afrika und Asien mit mehr als 20’000 Zimmern. Mit 42 weiteren Hotels, deren Eröffnungen bis 2021 geplant sind, wird die Gruppe ihre Position in diesen Regionen weiter stärken. 16’000 engagierte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter setzen sich dafür ein, dass die traditionellen Schweizer Werte von Mövenpick in den Hotels gelebt werden.

Mit der Integration in Accorhotels wolle Mövenpick Hotels & Resorts seine lange Erfolgsgeschichte fortsetzen, wie es in der Mitteilung vom Montagmorgen heisst.

Mövenpick Hotels & Resorts soll mit der Integration in die französische Hotelkette Zugang zu einem weltweit bekannten Kundenbindungsprogramm erhalten, von neuen Vertriebskanälen profitieren und die operative Performance der betreuten Objekte steigern. Zum Portfolio der Reise- und Lifestyle-Gruppe Accorhotels gehören weltweit mehr als 4’300 Hotels, Resorts und Residenzen in 100 Ländern.

Accorhotels zahlt für Mövenpick Hotels & Resorts 560 Millionen Schweizer Franken. Die Transaktion steht unter dem Vorbehalt der Zustimmung durch die Aufsichtsbehörden und dürfte in der zweiten Hälfte des Jahres 2018 abgeschlossen sein.

Mit der Übernahme will Accorhotels ihre Position auf dem europäischen Markt festigen und ihr Wachstum in den Schwellenländern, insbesondere in den Destinationen, wo Mövenpick präsent ist, ausbauen. «Die Marke Mövenpick ist die perfekte Kombination Modernität und Authentizität und ergänzt unser Portfolio ideal. Das europäisch-schweizerische Erbe passt perfekt zu Accorhotels», sagt Sébastien Bazin, Chef der Accorhotels.

Kehrtwende
Der Verkauf der Schweizer Hotelgruppe erstaunt, denn noch vor knapp einem Jahr erklärte Mövenpick-CEO Olivier Chavy, in einem Exklusiv-Interview mit der htr hotel revue: «Diese Firma steht nicht zum Verkauf – ganz im Gegenteil: In einer Zeit, die von Konsolidierung geprägt ist, gehören wir zu den Übernehmern. Nicht zu jenen, die übernommen werden. Zusätzlich zum organischen Wachstum streben wir auch Übernahmen an.»

Den Wachstumskurs fortsetzen will die Holding mit Mövenpick Fine Foods, Mövenpick Wein und Marché International.

In der Schweiz gehören sechs Häuser zum Unternehmen mit Sitz in Baar: Das 5-Sterne-Hôtel & Casino Genève, die drei 4-Sterne-Mövenpick Hotels in Egerkingen, Lausanne, Zürich-Regensdorf, das 3-Sterne-Albergo Touring in Chiasso und das als International Chain Hotel klassierte Mövenpick Hotel Zürich Airport. In Basel plant die Gruppe mit General Manager Reto Kocher Ende 2019 die Eröffnung ihres – nach eigenen Aussagen – Schweizer Flaggschiffs. (htr/npa)