In einer der historischen Splügner Susten, die früher als Warenumschlagplatz mit Lagerhaus und Verwaltung galten, kann ab Dezember 2018 Geschichte und Baukultur erlebt werden. Die «Susta» ist ein auf einem Sockel aufgesetzter Strickbau mit Laube und liegt an der alten Passstrasse, mitten im historischen Dorfkern.
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Splügen wurde dank seiner Lage am Fusse des schon von den Römern begangenen Splügenpasses, über Jahrhunderte hinweg vom Transit geprägt, was sich auch in der Architektur widerspiegelt. Die braungebrannten Walserhäuser, die stolzen Palazzi sowie die mächtigen Susten sind Zeugen dieser Zeit. Nicht zuletzt deswegen wurde das Dorf von der Denkmalpflege als Ortsbild von nationaler Bedeutung eingestuft und 1995 mit dem Wakkerpreis ausgezeichnet, der das Bestreben honoriert, althergebrachte, wertvolle Bausubstanz zu erhalten und diese sinnvoll mit der Gegenwart zu verflechten.
Das rund 600-jährige Baudenkmal war ehemals das Wohn- und Arbeitshaus eines Sustmeisters, dem sogenannten «Teiler» von Splügen. Unter seiner Aufsicht wurde vom 14. bis in das 19. Jahrhundert die herantransportierte Ware der Säumer, die über den Splügenpass kamen, für den Weitertransport auf andere Säumer umverteilt. Dort, wo früher die bepackten Zugtiere abgeladen und eingestallt, wo die Waren gelagert und wo die Säumer untergebracht wurden, entstanden während der Restaurierung im Jahr 2010, historische Wohnräume mit zeitgemässem Komfort.
Bei der Restaurierung wurde grosser Wert daraufgelegt, die ursprüngliche Bausubstanz zu erhalten. So wurden die Wandöffnungen, durch die früher der Pferdemist entsorgt wurde nicht etwa zugemauert, sondern aufwendig verglast und geben heute den Blick frei zum Stutzbach, der plätschernd am Baudenkmal vorbeifliesst.
Die Ferienwohnung wurde mit modernen Küchen- und Sanitäreinrichtungen ausgestattet und mit erlesenen Möbeln eingerichtet. Die Umgebung bietet im Winter wie im Sommer viele Ausflugsmöglichkeiten. Ab Dezember 2018 können zwei Personen in der «Susta» Ferien im Baudenkmal verbringen.
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Mit der Ferienwohnung in der historischen Sust, kann die Stiftung ein weiteres Objekt im Kanton Graubünden für Ferien im Baudenkmal anbieten. (htr)
Über die Stiftung Ferien im Baudenkmal: Die im Jahr 2005 vom Schweizer Heimatschutz gegründete Stiftung Ferien im Baudenkmal, engagiert sich gesamtschweizerisch für die Rettung und den Erhalt von bauhistorisch wertvollen Gebäuden. Das Besondere daran ist, dass sie die Baudenkmäler nach einer sanften Restaurierung als Ferienobjekte neu belebt und für die Öffentlichkeit nutzbar macht. Nebst der Erhaltung der Bauzeugen, stellt die Stiftung die Vermittlung und Sensibilisierung durch aktives Erleben der Baukultur in den Vordergrund. Ein Aufenthalt im Baudenkmal schafft zudem die Möglichkeit, einen Bezug zur lokalen und regionalen Geschichte und Tradition herzustellen – ganz im Sinne des nachhaltigen Tourismus.