Jedes Hotel der Victoria Jungfrau Collection (VJC) müsse nun neu positioniert werden, sagte der Westschweizer Financier weiter. Beim Aushängeschild Victoria-Jungfrau in Interlaken, wo die Auslastung 54 Prozent beträgt, befinde man sich auf gutem Weg. Neuen Schwung erhofft sich die Gruppe insbesondere vom neuen Hotel-Management.
Das Eden au Lac in Zürich steht laut Hubert mit einer Auslastung von 57 Prozent ebenfalls gut da. Doch müsse hier der Umbau vorangetrieben werden, da es in der Limmatstadt andere Luxushotels gebe, gegen die es sich behaupten müsse.
Anlass zur Sorge bereiten hingegen das Palace in Luzern sowie das Bellevue Palace in Bern. In Luzern beträgt die Zimmerbelegung 48 Prozent. In Bern sackte sie unter anderem wegen der Eröffnung des Konkurrenz-Hotels Schweizerhof sogar auf 38 Prozent.
«Der Markt Bern muss international präsenter werden», sagte VJC-Geschäftsführer Beat Sigg am Montag vor den Medien im Bellevue Palace. Erreicht werden solle dies mit einem besseren Marketing oder mit mehr internationalen Konferenzen in der Bundesstadt.
Synergien mit Genolier-Spitälern
Von der vor zwei Monaten abgeschlossenen Übernahme der vier Luxushotels erhofft sich die Finanzgesellschaft Synergien. Insbesondere beim Marketing im Ausland gebe es Sparpotenzial, sagte Aevis-Grossaktionär Hubert.
Weitere Synergien verspricht er sich auch von der Privatspitälergruppe Genolier, die das Hauptstandbein von Aevis bildet. Genolier ist auf reiche ausländische Patienten spezialisiert, die hohen Komfort schätzen.
Im Spitalgeschäft will Aevis durch Zukäufe weiter wachsen. Insbesondere im Tessin gebe es dank der Nähe zu Mailand Wachstumspotenzial, sagte Genolier-Gruppenchef Beat Röthlisberger.
Im waadtländischen Genolier investiert die Gruppe 65 bis 70 Mio. Franken in neue Gebäude. Langfristig plane man auf dem Gelände einen Wissenscampus und suche dazu eine Universität als Partnerin.
Operative Gewinnmarge von 20 Prozent
Für die ganze Gruppe peile man eine operative Gewinnmarge (EBITDA-Marge) von 20 Prozent an, sagte Hubert weiter. Letztes Jahr betrug diese rund 13 Prozent. Den Umsatz wolle man dieses Jahr dank der Luxushotels auf über 600 Mio. Franken steigern.
Im letzten Jahr hatte Aevis den Gesamtumsatz um ein Drittel auf 455 Mio. Franken erhöht. Der Reingewinn wuchs von 3,3 Mio. Franken auf 8,7 Mio. Franken.
Die Victoria Jungfrau Collection dürfte die Gewinnmarge der Gesamtgruppe in diesem Jahr aber vorerst einmal drücken. Denn die VJC-Betriebsgruppe machte2013 bei einem Umsatz von 72,2 Mio. Franken einen Verlust von 2,8 Mio. Franken. Im Vorjahr hatte das Minus 2,2 Mio. Franken betragen. (sda/npa)