Ein Blick auf das Sommergeschäft 2020 der Schweizer Jugendherbergen zeigt ein durchzogenes Bild und demonstriert die Auswirkungen der Corona-Krise auf unterschiedliche Art und Weise. Insgesamt verzeichneten die Schweizer Jugendherbergen in den Monaten Juli und August 154'387 Logiernächte, was einer Abnahme von 20.2 Prozent gegenüber Vorjahr entspricht.
Schwach war die Nachfrage für die städtischen Betriebe. Diese verzeichneten bei den Logiernächten ein Minus von 44.9 Prozent. Aber auch die Jugendherbergen in den Bergen und auf dem Land spürten das Ausbleiben der ausländischen Gäste (71 Prozent Abnahme) und verzeichneten ein Minus von 9.7 Prozent Logiernächten im Vergleich zum Vorjahr.
Deutlicher Anstieg von Schweizer Gästen
Erfreulich hingegen sei der deutliche Anstieg der Schweizer Gäste in den Jugendherbergen gewesen, schreibt die Non-Profit-Organisation in einer Mittilung. Der Anteil Logiernächte von Schweizer Gästen lag bei 88,5 Prozent (Vorjahr 68,4 Prozent), 11 Prozent der Gäste kamen aus Europa und nur noch gerade 0,5 Prozent aus dem übrigen Ausland.
Für Janine Bunte, CEO der Schweizer Jugendherberge, eine Chance: «Wir freuen uns darüber, dass neben zahlreichen Stammgästen auch neue Kunden die Jugendherbergen entdecken. Insbesondere bei den Familien konnten wir eine Zunahme der Logiernächte von 28,6 Prozent verzeichnen. Wir haben die Gelegenheit genutzt um mit unserem Produkt zu überzeugen und ein nachhaltiges Ferienerlebnis zu schaffen – natürlich mit dem Ziel, diese Neukunden langfristig für die Jugendherbergen zu gewinnen.»
Obwohl die Schweizer Jugendherbergen im Sommer 2020 einen erfreulichen Zuwachs von Schweizer Gästen verzeichnen, kann dieser die fehlenden Gruppen und Gäste aus dem Ausland nicht kompensieren. Entsprechend gehen die Schweizer Jugendherbergen 2020 insgesamt von einem Rückgang der Logiernächte von 30 Prozent gegenüber Vorjahr aus.
Die Schweizer Jugendherbergen sind bereit für den Herbst
Bereits in den Sommerferien stellten die Schweizer Jugendherbergen ein sehr kurzfristiges Buchungs- und Reiseverhalten fest. Dies zeichnet sich auch für die kommenden Herbstferien ab.
«Die Schweizer werden auch im Herbst vermehrt ihre Ferien im Inland verbringen. Es gehen laufend Buchungen ein, doch wir rechnen damit, dass viele sich relativ spontan nach dem Wetter richten werden. Hier kommt unser abwechslungsreiches Angebot zum Tragen: mit 52 Standorten in der ganzen Schweiz hat es für jeden Geschmack und jedes Bedürfnis die richtige Feriendestination dabei», sagt Janine Bunte.
Ein Highlight erwartet die Gäste im kommenden Dezember, denn dann eröffnet in Laax mit dem WellnessHostel3000 das zweite Wellnesshostel im Netzwerk der Schweizer Jugendherbergen. Neben 158 Betten und dem neuen Aua Grava mit Hallenbad sowie Wellness-, Sport- und Fitnessangeboten verfügt das neue WellnessHostel3000 auch über ein Restaurant, eine Bar und eine eigene Gelateria.
Hostel Pass wird verlängert
Die Gültigkeitsdauer des im Sommer 2020 erfolgreich lancierten Hostel Passes der Schweizer Jugendherbergen wurde aufgrund der erfreulichen Nachfrage um einen Monat bis Ende November verlängert. Der Hostel Pass bietet den Jugendherberge-Gästen Übernachtungen zum garantierten Fixpreis, unabhängig vom Reisedatum, der Aufenthaltsdauer, dem Standort oder der Klassifizierung der Jugendherberge.
Die Übernachtungsgutscheine gibt es für drei, fünf oder sieben Nächte, die bis Ende November 2020 (oder bis Ende Saison) in 42 Jugendherbergen im Netzwerk der SJH eingelöst werden können. Durch die unterschiedlichen Voucher steht es den Gästen offen, ob sie länger an einem Ort bleiben oder mehrere Hostels miteinander kombinieren möchten. (htr)