Zur Eindämmung der Omikron-Variante des Coronavirus hat Österreich am vergangenen Montag seine Einreisebestimmungen verschärft. Seither gilt die Regel 2G Plus. Die harten Massnahmen im Kampf gegen die Ausbreitung des Coronavirus – insbesondere der Omikron-Variante – trifft die Hotellerie heftig.
«Die Verunsicherung ist aktuell riesig. Das ist ein Giftcocktail für die Branche und das schlägt sich 1:1 in Storni nieder. Knapp jede zweite Buchung wird gerade wieder aus den Büchern gestrichen», fasst Markus Gratzer, Generalsekretär der Österreichischen Hoteliervereinigung (ÖHV) die Ergebnisse einer aktuellen Umfrage unter 450 Betrieben zusammen.
Demnach sind 46 Prozent der Buchungen in der für die Branche so wichtigen Zeit um Weihnachten bis Anfang Januar bis dato bereits weggefallen. Die Auslastung der Häuser liegt bei 50 Prozent, in Wien mit 31 Prozent sogar weit darunter.
Für viele Beherbergungsbetriebe sei die aktuelle Lage eine Katastrophe, wie Gratzer zu bedenken gibt: «Normalerweise sind Hotels um die Zeit ausgebucht. Ein-Saison-Betriebe müssen im Winter ihren finanziellen Rücklagen für das ganze Jahr erarbeiten. Mitarbeitende müssen bezahlt, laufende Kosten bedient werden. Von möglichen Investitionen jetzt ganz zu schweigen.»
Der Ausblick auf die Auslastung in den zwei ersten Monate des kommenden Jahres zeichnet ein ähnlich dramatisches Bild: Mit 33 Prozent für den gesamten Januar und 46 Prozent im Februar sei man weit weg von Wirtschaftlichkeit, so der Generalsekretär weiter.[RELATED]
Unbürokratische Hilfen und Planbarkeit sind dringend nötig
Da Omikron vermutlich noch weit härter im Tourismus aufschlagen wird, als es die aktuellen Zahlen ohnehin schon andeuten, unterstreicht Gratzer die Dringlichkeit von unbürokratischen Hilfen und einem Mindestmass an Planbarkeit für die Betriebe.
«Ein Chaos wie bei der Einreiseverordnung darf nicht noch einmal passieren», so Gratzer. Die Bundesregierung müsse jetzt die nötigen die Hilfsinstrumente anpassen, damit die Betriebe schnell darauf Zugriff haben.
Die ÖHV fordert, um einen Umsatzersatz, ähnlich wie im November 2020. «Der Finanzminister wird nicht darum herumkommen», sagt Gratzer, und weiter: «Es geht um das Überleben vieler Betriebe und tausender Arbeitsplätze im Tourismus und direkt davon abhängigen Branchen.» (htr/npa)