Am diesjährigen Zentralschweizer Tourismustag vom vergangenen Montag folgten die Gäste aus der Tourismusbranche, der Hotellerie und von Transportunternehmen mit grossem Interesse dem Programm, das von Timo Albiez, Stv. Direktion der Schweizerischen Hotelfachschule Luzern SHL, moderiert wurde. Er tat dies, passend zum Thema «Irgendwie anders – Erfolg dank Differenzierung», etwas anders in Versform.
Der Zentralschweizer Tourismustag ist ein Networking- und Weiterbildungsanlass der Zentralschweizer Tourismusbranche. Die Hochschule Luzern organisiert die Veranstaltung jährlich in einem der Zentralschweizer Kantone in Zusammenarbeit mit der Luzern Tourismus AG und der Schweizerischen Hotelfachschule SHL.
Zu Wort kamen Personen, die mit ihrem Geschäftsmodell, mit ihrer Lebenseinstellung oder mit ihrer Art die Dinge zu sehen, einen etwas anderen Weg eingeschlagen haben. So war auch das Ziel des Abends, die Tagungsgäste zu inspirieren, ihnen einen Anstoss zum Hinterfragen des eigenen Geschäftsmodells sowie Inputs für neue Ideen fürs eigene Angebot mitzugeben.
Das Grusswort sprach die Luzerner Stadträtin, Franziska Bitzi Staub. Sie betonte die Wichtigkeit des Zentralschweizer Tourismustages zum Austausch in der Branche und gab der Branche die Empfehlung, sich wohl von Konkurrenten zu unterscheiden, aber nicht um jeden Preis anders sein zu wollen.
Als erster Referent folgte André Lüthi, CEO des Berner Reiseunternehmens Globetrotter Group. Der gelernte Bäcker beschäftigt heute in seiner Holding mit 450 Angestellten und führt 14 Unternehmen, die auf Individualreisen spezialisiert sind. «In dir muss brennen, was du in anderen entzünden willst», empfiehlt er. So geht er auch bei der Rekrutierung vor, Bedingung für eine Anstellung sind nicht Diplome, sondern die Begeisterung fürs Reisen. Im Mittelpunkt stehe denn auch der Mensch, einerseits der Gast, aber auch die Angestellten. Wichtig ist es, den Mitarbeitenden ein Umfeld zu schaffen, in welchem sie motiviert arbeiten können. Ebenso wichtig sei die Führung, welche durch Vertrauen geprägt sein sollte und die auch Eigenständigkeit zulassen sollte.
[IMG 3]Das anschliessende Kurzreferat hielt Jasmin Feierabend, Inhaberin Happy Souls. Sie beeindruckt durch Energie, Lebendigkeit und Motivation. So hat sie es von der Betreiberin eines Streetfood Popup Standes zur Inhaberin der Catering Firma mit festem Laden geschafft. Auch bei ihr stehen Leidenschaft und Motivation im Vordergrund.
Urs Vogel, Hotel Manager von Motel One Zürich, sprach über das Hotelkonzept, das in den letzten Jahren für Aufsehen gesorgt hat. Die Hotelkette hat sich mit Top-Standorten, Qualität und auch der sorgfältigen Auswahl der Mitarbeitenden von der Motel Gruppe mit Stockbetten und Getränkeautomaten an Autobahnen zur gehobenen Hotelkette entwickelt. In der Schweiz wurde das erste Hotel im Juli 2016 in Basel eröffnet. Ein Jahr später kam das zweite Haus der Münchner Budget Design Hotelgruppe nach Zürich.
Das letzte Kurzreferat hielt Benedikt Lüchinger, CEO vom Startup Unternehmen Luxus-Hospitality-Services Edel & Stark. Er hat ein Nischenprodukt entdeckt und mit viel Leidenschaft und Überzeugungskraft Besitzer von Luxuskarossen dazu gebracht, diese als Mietautos für seine Plattform Edel & Stark zur Verfügung zu stellen.
Beim anschliessenden Podiumsgespräch mit den drei Referenten und der Referentin versuchte Raphael Prinz, Inland-Korrespondent von SRF, noch etwas mehr über die vier verschiedenen Charaktere herauszufinden. Nebst der Unterstützung und dem Halt durch Familie oder Freunde gehört eine gewisse Risikobereitschaft und der richtige Umgang mit Fehlern und Fehlentscheiden dazu. [IMG 2]
Die Organisatoren Timo Albiez, SHL, Marcel Perren, Direktor Luzern Tourismus, und Jürg Stettler, Vizedirektor und Institutleiter Hochschule Luzern halten in ihrem Schlusswort fest, dass klare Werte nach innen und aussen wichtig sind. Die drei Geschäftsmodelle seien recht einfach, aber es handle sich um Nischen und zum Teil hochspezialisierte und massgeschneiderte Angebote. Was aber am meisten zähle, seien die Einzigartigkeit und Leidenschaft sowie die Menschen und die Mitarbeitenden.
Abschluss und heimlicher Höhepunkt des Abends war das Netzwerken beim Apéro. Die mit viel Fantasie und Liebe kreierten andersartigen Apéro-Häppchen und Getränke, die von SHL-Studierenden profesionell serviert wurden, überraschten und begeisterten die Gäste . (htr)