Mit 97 zu 89 Stimmen hiess der Nationalrat die Erhöhung auf 100 Franken gut und lehnte damit einen Kompromissvorschlag für eine Erhöhung auf 80 Franken ab. Die Räte sind sich somit einig: Der Ständerat hatte stets für 100 Franken gestimmt. Zustande kam die Einigung, weil die SP nun mehrheitlich für 100 Franken stimmte.
Eine Minderheit aus der SVP hatte gefordert, an der Erhöhung auf 70 Franken festzuhalten. Sie scheiterte aber mit 88 zu 63 Stimmen bei 35 Enthaltungen gegen die Variante mit 80 Franken.
Die Gegner einer Erhöhung auf 100 Franken machten unterschiedliche Gründegeltend: Während grössere Teil der SVP damit gegen die Querfinanzierung von der Strasse zur Schiene protestierten, wollten Teile der Linken einen weiteren Ausbau der Strassen verhindern.
Verkehrsministerin Doris Leuthard machte sich erneut für eine Erhöhung auf 100 Franken stark. Sie warnte davor, dass mehrere geplante Strassenprojekte in den nächsten 10 bis 15 Jahren ohne Erhöhung des Vignettenpreises nicht gebaut werden könnten. «Die Erweiterung ist nicht gratis.»
Die zusätzlichen Einnahmen aus der Preiserhöhung – total 305 Millionen Franken Franken – sind für neue Nationalstrassen vorgesehen. In diesem Punkt sind sichNational- und Ständerat bereits früher einig geworden: Rund 390 Kilometer Strassen sollen neu ins Nationalstrassennetz aufgenommen werden. Aufschlagen soll die Vignette ab voraussichtlich 2015.
Zusätzlich zur teureren Vignette wollen die Räte eine Vignette für zwei Monate zum Preis von 40 Franken einführen. Sie ist vor allem für Touristen gedacht (siehe auch Artikel oben rechts). (sjp/sda)