Ziel der Bauarbeiten am östlichen Zugerseeufer ist es, dass auf der Nord-Süd-Achse mehr, schnellere und bequemere Bahnverbindungen angeboten werden können. Bis es soweit ist, müssen sich die Reisenden auf geänderte Abfahrts- und Ankunftszeiten, Gleisänderungen und längere Fahrzeiten gefasst machen, wie die SBB am Mittwoch mitteilte.
Vom 9. Juni bis am 12. Dezember 2020 sperrt die SBB die Bahnstrecke zwischen Zug Oberwil und Arth-Goldau SZ komplett. Während der Sperrung wird bei Walchwil ZG ein 1,7 Kilometer langer Doppelspurabschnitt realisiert. Von dieser profitiert nicht nur der Fernverkehr, sondern auch die S-Bahn, die dort neu konsequent im Halbstundentakt fahren kann.
Strecke wird doppelstocktauglich
Die SBB nutzt die Totalsperrung, um zwischen Zug und Arth-Goldau sieben Tunnel zu sanieren und 80 Objekte zu realisieren, etwa an Brücken oder Unterführungen. Neu werden auch Doppelstockzüge zwischen Zug und Arth-Goldau verkehren können.
Weil die Bahnstrecke östlich des Zugersees gesperrt wird, müssen die Züge zwischen Zürich und dem Tessin einen Umweg über Rotkreuz (ZG) machen und fahren dann westlich des Zugersees via Immensee (SZ) nach Arth-Goldau. Die Fahrzeiten der Fernverkehrszüge Basel-Luzern-Arth-Goldau-Erstfeld (UR) respektive Lugano/Milano werden aus Rücksicht auf die Anschlüsse entsprechend angepasst.
Die Streckensperrung wirkt sich auch auf die S-Bahnen aus. Im Raum Zug-Schwyz verkehren diese teilweise zu anderen Zeiten, im Gegenzug wird das Busangebot ausgebaut. Weil die Schnellzüge aus der Deutschschweiz später in Bellinzona und Lugano ankommen respektive auf der Rückfahrt dort früher abfahren, wird auch der Fahrplan der Tessiner S-Bahn angepasst.
Der an die Totalsperrung angepasste Fahrplan gilt ab Pfingstsonntag 9. Juni. Die während Pfingsten eingesetzten Zusatzzüge verkehren aber noch über die Ostseite des Zugersees, dies weil die Strecke erst am Pfingstmontagabend komplett gesperrt wird.
Billetts trotz Umweg nicht teurer
Die SBB empfiehlt den Reisenden, ihre Verbindungen jeweils im angepassten Online-Fahrplan zu überprüfen. Auch wenn die Züge zwischen Zürich und dem Tessin einen Umweg via Rotkreuz machen müssen, wird für die Billetts die direkte Strecke berechnet.
Ohne Totalsperrung würde die Bauzeit nach Angaben der SBB statt eineinhalb Jahre rund sechseinhalb Jahre dauern. Die SBB hatte die Strecke bereits ab Ende 2016 ausbauen und sanieren wollen, doch verzögerte eine Beschwerde die Arbeiten. (sda)