Der Gesamtertrag der Aletsch Bahnen AG ist im vergangenen Geschäftsjahr von  41.996 Millionen auf  39.640 Mio. Franken gesunken. Ausgezeichnete Winterbedingungen und gutes Wetter im Sommer sowie im Winter hätten bis am 13. März ein sehr gutes finanzielles Ergebnis beschert. Leider habe der behördliche angeordnete Lockdown ein noch besseres Ergebnis im Vergleich zum Vorjahr verunmöglicht, schreibt das Walliser Bergbahnunternehmen in einer Mitteilung.

Der Betriebsaufwand sank gegenüber dem Vorjahr um 5,2 Prozent, beziehungsweise um rund 0.6 Millionen auf 10.932 Millionen Franken. Diese Kostenreduktion sei auf die Schliessung der Anlagen und Betriebe ab dem 13. März und auch auf weitere Synergieeffekte wie etwa Unterhalt und Reparaturen, Verwaltung und Organe, Leistungen Betriebsbesorgungen zurückzuführen, heisst es weiter.

Der EBITDA sank um 4,1 Prozent im Vergleich zum Vorjahr und beträgt 13.205 Millionen Franken. Trotz diesem realen Rückgang konnte die EBITDA-Marge erfreulicherweise von 32,8 Prozent auf 33,3 Prozent erhöht werden. Der resultierende Cashflow beträgt 11.624 Millionen Franken. Es konnten Abschreibungen in der Höhe von 12.022 Millionen Franken getätigt werden. Der Jahresgewinn beträgt 165'000 Franken. Der Verwaltungsrat der Aletsch Bahnen AG will die Ausschüttung einer Dividende von 3 Prozent beantragen.

Innovatives Geschäftsjahr
Die Aletsch Bahnen AG  habe im vergangenen Geschäftsjahr mit der Einführung von Dynamic Pricing und einem neuen Webshop zwei grosse Meilensteine erreichen können. «Das neue dynamische Preissystem hat sich bereits in der ersten Saison in Verbindung mit den entsprechenden Parametern und Vorgaben («wer früh und online bucht, profitiert») als Verkaufsstrategie bewährt. So können wir festhalten, dass im vergangenen Winter rund 25 Prozent der Ticketverkäufe über die Onlinekanäle durchgeführt wurden», heisst es in der Mitteilung.

Das dynamisches Preismodell für Skipässe mit neuem Webshop wurde auf die Wintersaison hin umgesetzt. Je nach Zeitpunkt der Buchung konnten die Gäste damit bis zu 20 Prozent einsparen. Einen weiteren Einfluss auf den Kaufpreis haben die Saisonalität und die Gästenachfrage.
 
Erfolgreiche Lancierung des öV-Hub Fiesch
Anfang Dezember 2019 konnte ausserdem das Generationenprojekt «ÖV-Hub» in Fiesch feierlich eröffnet werden. Der barrierefreie Verkehrsknotenpunkt in Fiesch verbindet den Bahnhof der Matterhorn Gotthard Bahn, ein PostAuto-Terminal und die Talstation der neuen Gondelbahn auf die Fiescheralp.

«Die ersten Erfahrungen aus dem Betrieb sind sehr positiv: Mehr Komfort und eine grössere Beförderungskapazität führen zu einer Qualitätsverbesserung, die von unseren Gästen sehr geschätzt wird. Sie müssen weniger lange anstehen und sind so schneller auf der Fiescheralp», resümiert Renato Kronig, VRP der Aletsch Bahnen AG.

An Spitzentagen (Weihnachten/Neujahr) wurden rund 1'500 zusätzliche Bergfahrten auf dieser Anlage generiert. Insgesamt konnte bei den Bergfahrten auf dieser Strecke eine Frequenzsteigerung von rund 18 Prozent in der Zeit zwischen Dezember 2019 und Ende Februar 2020 im Vergleich zum Vorjahr vermeldet werden. 

Abgebrochene Wintersaison
Die Wintersaison 2019/20 startete sehr erfolgreich, endete jedoch mit dem Lockdown etwa vier Wochen vor dem geplanten Termin. Die optimistischen Erwartungen für das Wintergeschäft wurden schon in der ersten Saisonhälfte übertroffen. Bis zur Schliessung wurde im Vergleich zum Vorjahr beim Personenverkehrsertrag im Winter ein Plus von  1.3 Millionen Franken erzielt. Um den entgangenen Umsatz im letzten Teil der Saison aufzuzeigen, lohnt sich ein Blick auf die Vorjahreszahlen: Im Jahr 2019 wurden laut Mitteilung nach dem 13. März bis Saisonende noch etwa 2.65 Mllionen Franken Verkehrsertrag und 0.7 Millionen Franken Ertrag in der Gastronomie erzielt.

Die 69. ordentliche Generalversammlung der Aletsch Bahnen AG fand aufgrund der Covid-19-Pandemie und den damit einhergehenden Massnahmen ohne die persönliche Teilnahme der Aktionärinnen und Aktionäre statt. (htr)