Das Projekt Habitat Lago Maggiore, das im Frühling 2025 in Piazzogna (Gambarogno) eröffnet wird, ist ein spannendes Beispiel dafür, wie Innovation und Nachhaltigkeit die Beherbergungsmodelle im Schweizer Tourismus neu definieren. Die Beherbergungsanlage wurde so konzipiert, dass sie einerseits den neuesten Nachhaltigkeitsstandards und andererseits den neuen Marktbedürfnissen gerecht wird, das heisst: direkter Kontakt mit der Natur und authentisches Erlebnis.
Die Entwicklung von Habitat Lago Maggiore basiert auf einer genauen Marktanalyse, um diese spezifische Klientel anzusprechen und zu begeistern. Die Wahl des Standorts, ein 3558 Quadratmeter grosses Grundstück mit einem atemberaubenden Blick auf den Lago Maggiore, war ein entscheidendes Element, um die Einzigartigkeit des Erlebnisses zu gewährleisten.
Innovative Architektur
Gebaut wird mit Holz und Glas, die ineinander verschmelzen. Das Projekt besteht aus fünf barrierefreien Zimmern in der Natur (Designs for all), einer Suite, die in einen multifunktionalen Raum für Aktivitäten und Seminare mit einem Platz im Freien umgewandelt werden kann, sowie einer Wohnung für den Betreiber der touristischen Anlage. Baubeginn war Mai 2024.
Habitat Lago Maggiore entstand aus der Erkenntnis heraus, dass die Nachfrage nach immersiven Tourismuserlebnissen derzeit das verfügbare Angebot übersteigt. Dies ist zugleich die unternehmerische Chance, die durch den Erfolg von Initiativen wie der «Million Stars Hotel»-Kampagne von Schweiz Tourismus noch verstärkt wird. Um die Projektvision verwirklichen zu können, mussten jedoch mehrere Hindernisse überwunden werden.
Die Nachfrage nach immersiven Tourismuserlebnissen übersteigt das Angebot.
Als grösste Herausforderungen erwiesen sich die raumplanerischen Vorschriften und Einschränkungen für das Bauen in Naturgebieten. Dank eines konstruktiven Dialogs mit den örtlichen Behörden und eines umweltfreundlichen Designkonzepts erhielt das Projekt 2023 die Baugenehmigung. Die Integration der Bauwerke in die umgebende Landschaft erforderte einen innovativen architektonischen Ansatz, der darauf abzielt, die morphologischen Merkmale des Standorts zu erhalten.
Vergangenheit und Zukunft miteinander verbinden
Die ursprüngliche Idee entsprang dem Wunsch, ein touristisches Erlebnis zu schaffen, das Vergangenheit und Zukunft miteinander verbindet und sich am traditionellen Modell des Familiengasthauses orientiert. Diese Vision konnte dank der Unterstützung des Kantons Tessin, der Schweizerischen Gesellschaft für Hotelkredit und der Schweizer Berghilfe realisiert werden.
Habitat Lago Maggiore wurde am Hotel Innovations Award 2022 als eines der drei besten Schweizer Hotelkonzepte ausgezeichnet. Einer der Gründe für die Auszeichnung war das Potenzial des Projekts, an anderen ähnlichen Standorten repliziert zu werden. Die Anpassungsfähigkeit an unterschiedliche geografische Gegebenheiten wurde auch dank der Zusammenarbeit von lokalen und internationalen Unternehmen gewährleistet.
«Klein, aber fein ...»
Der Verband Schweizer Tourismusmanager:innen (VSTM/ASMT) stellt in der Rubrik «Klein, aber fein ...» touristische Projekte in der Schweiz vor, die sich durch aussergewöhnliche Kreativität und Innovation abheben. Elia Frapolli ist ehemaliger Direktor von Ticino Turismo und hat Habitat Lago Maggiore konzipiert.Elia Frapolli