Im Herbst 2019 konnte die Lenzerheide Marketing und Support AG (LMS AG) ihr zehnjähriges Bestehen feiern. In den vergangenen zehn Jahren hat sich die LMS AG als Destinationsmarketing und -management Organisation stetig weiterentwickelt und gemeinsam mit Leistungsträgern, Bergbahnen, Gemeinden und weiteren Partnern die Ferienregion Lenzerheide mit verschiedenen Projekten und Grossveranstaltungen erfolgreich positioniert. «Bis Mitte März 2020 haben die Zahlen gezeigt, dass die permanente Aufarbeitung der Sommerthemen Mountainbike und Wandern, sowie die grossen Investitionen in die beiden Winterprodukte Alpiner Schneesport und Langlauf/Biathlon entsprechend Früchte tragen. Mit der dazugehörigen Eventstrategie gehört die Ferienregion Lenzerheide mittlerweile zu den erfolgreichsten Berg-Destinationen der Schweiz», betont Bruno Fläcklin, Geschäftsführer der LMS AG.
Einbruch der Logiernächte aufgrund Corona-Lockdown
Im Anschluss an die Generalversammlung vom Donnerstag veröffentlichte die LMS AG den Geschäftsbericht 2019/20. Mit einem Betriebsertrag von rund 4,8 Millionen Franken und einem direkten Marketingeinsatz von 2 Millionen Franken schliesst das Unternehmen das Geschäftsjahr mit einem kleinen Gewinn von 1'202 Franken ab. Trotz des ausgeglichenen Geschäftsergebnis schmerzt der Blick auf das vergangene Geschäftsjahr: Die Logiernächte der Ferienregion Lenzerheide sanken im Vergleich zum Vorjahr um 8,2 Prozent auf 1'538'360.
Die Einbussen von 137'552 Logiernächten sei primär auf den Lockdown aufgrund der Covid-19 Pandemie ab Mitte März 2020 zurückzuführen, schreibt die LMS AG in einer Mitteilung. Zudem würden neu die Logiernächte von Brienz/Brinzauls (2018/19: 37'565), aufgrund der nicht verlängerten Leistungsvereinbarung mit der Gemeinde Albula/Alvra, nicht mehr zur Ferienregion Lenzerheide gezählt.
Mit Blick auf die Logiernächtestatistik für die Wintersaison 2019/20 der Gemeinde Vaz/Obervaz per Ende Februar 2020 – Hotellerie +9,1 Prozent, Grossvermieter von Ferienwohnung +2,8 Prozent, Gruppenunterkünfte +1,0 Prozent – zeigt sich die LMS AG mit der Entwicklung vor der Corona-Krise dennoch äusserst zufrieden.
Grossprojekt «Bike Kingdom»
Neben der Umsetzung von spezifischen Familien und Nordic Kampagnen beschäftigte das Marketingteam der LMS AG im vergangenen Geschäftsjahr ein zentrales Grossprojekt: Das «Bike Kingdom Lenzerheide».
Mit der Lancierung des Bike Kingdom hat die LMS AG der kompletten Mountainbike Kommunikation auf die Sommersaison 2020 eine Neupositionierung verpasst. «Damit erhält das Thema Mountainbiken in Lenzerheide jene Grösse und Wichtigkeit, auf die wir in den letzten Jahren hingearbeitet haben», betont Marc Schlüssel, Leiter Marketing/Kommunikation/Evensupport im Geschäftsbericht 2019/20.
Rückblickend stellt die Corona-Krise und die damit verbundenen Eventabsagen oder -verschiebungen leider auch die durchaus erfolgreiche Lenzerheidner Eventsaison 2019/20 in den Schatten. Besonders erwähnenswert sind neben der erfolgreichen Durchführung des UCI Mountain Bike World Cup und der Premiere des Swiss Epic in Graubünden die IBU Youth & Junior World Championships im Januar und Februar 2020.
Dank einer ausgezeichnete Organisation und besonders viel Leidenschaft seien Lenzerheide und die Biathlon Arena in Lantsch/Lenz von der IBU, Swiss-Ski und den Nationen als attraktiver Veranstalter wahrgenommen worden, scrhreibt die LMS AG weiter. Dies sei ein wichtiger Meilenstein auf dem Weg zum ersten Biathlon Weltcup in Lenzerheide.
Gemeinde Lantsch/Lenz als neuer Aktionär
Im Geschäftsjahr 2019/20 wurde das Aktionariat der LMS AG erweitert. Die Gemeinde Lantsch/Lenz ist neu mit 2 Prozent, im gleichen Umfang wie die Gemeinden Vaz/Obervaz und Churwalden, an der LMS AG beteiligt. Die Aktienübertragung an die Gemeinde erfolgte zu gleichen Teilen von den Grossaktionären Lenzerheide Bergbahnen AG und Lenzerheide Tourismus, neu je 47 Prozent.
Als Vertreterin der Gemeinde Lantsch/Lenz komplettiert Marianne Diebold den achtköpfigen Verwaltungsrat der LMS AG. «Als Präsident dieses Gremiums weiss ich die gelungene Zusammensetzung des Verwaltungsrates zu schätzen. Die hohe und vielschichtige Fachkompetenz, sowie der stimmige Anteil zwischen Frauen und Männern, ermöglicht einen hohen qualitativen Austausch», betont Ernst «Aschi» Wyrsch.
Der Blick in die Zukunft – verhalten optimistisch
Durch die Corona-Krise haben sich die Themen Reisen, Mobilität, aber auch Sicherheit grundlegend verändert. Die Touristiker sind sich einig: Das Reiseverhalten vieler Menschen wird sich verändern. «Wie lange dies dauert und welche Veränderungen wirklich nachhaltig sind, steht in den Sternen», betont Bruno Fläcklin. So ist er sich auch bewusst, dass die Rekordzahlen im Corona-Sommer für die Gemeinde Vaz/Obervaz (Hotellerie +56,0%, Grossvermieter von Ferienwohnung +95,1%, Gruppenunterkünfte -48,8% per Ende Juli 2020) vermutlich unerreicht bleiben. «Auch wenn wir uns der ausserordentlichen Situation bewusst sind, ist die Auslastung unserer Hotels mit bis zu 100% über mehrere Wochen bemerkenswert», ergänzt der Tourismusdirektor.
Allerdings sei in diesem aussergewöhnlichen Sommer auch die Kehrseite der Medaille ans Licht gekommen, heisst es weiter. Das ausserordentlich hohe Gästeaufkommen am Berg und im Tal entfachte innerhalb der Destination eine intensive Diskussion zur Koexistenz von Bikern und Wanderern. «Trotz verschiedener bereits getätigten Entflechtungsmassnahmen hat dieser Sommer uns nochmals mehrere Schwachstellen im Wegnetz aufgezeigt. Gemeinsam mit den Gemeinden, die den Unterhalt der Bike- und Wanderwege verantworten, werden wir diese Stellen analysieren und Möglichkeiten zur Verbesserung ausarbeiten», bestätigt Bruno Fläcklin.