Die Luzerner Skigebiete waren Ende Jahr geschlossen und sind seither nur von Donnerstag bis Sonntag geöffnet. Die Entlebucher Kantonsrätinnen Vroni Thalmann (SVP) und Sabine Wermelinger (FDP) verstanden dies nicht und reichten dringende Anfragen ein.
Im Entlebuch habe grosse Entrüstung geherrscht, sagte Thalmann, denn es habe damals im Kantonsspital genügend freie Intensivbetten gegeben. Wermelinger wies auf die Bedeutung des Wintersports für die Region Entlebuch hin.
Sie kritisierte die Schliessung respektive Beschränkung des Luzerner Skibetriebs vor allem auch deswegen, weil andere Zentralschweizer Skipisten offen gewesen seien. Passionierte Skifahrer würden in einen anderen Kanton ausweichen, dort verunfallen und dann doch ins Luzerner Kantonsspital kommen, erklärte sie.
Melanie Setz Isenegger (SP) dagegen verstand die Kritik aus dem Entlebuch nicht. Freie Intensivbetten würden nicht Auskunft geben über die allgemeine Belastung in den Spitälern, sagte sie.[RELATED]
Verantwortungsvoll gehandelt
Claudia Huser (GLP) erklärte, es dürfe nicht vergessen werden, dass Spitäler und ihr Personal seit langem stark belastet seien. Huser erklärte, die Luzerner Regierung habe verantwortungsvoll gehandelt. Wenn andere Kantone nicht weitsichtig handeln würden, heisse dies nicht, dass Luzern dies auch tun solle.
Gesundheitsdirektor Guido Graf (Die Mitte) sagte zur Schliessung der Skigebiete Ende 2020, über Weihnachten seien die Aufnahmekapazitäten an den Luzerner Spitälern ausgelastet gewesen. Und die Lage sei noch immer angespannt.
Graf konnte sich einen Seitenhieb nicht verkneifen. Das Entlebuch habe auch seinen Anteil an der epidemiologischen Lage im Kanton, sagte er. Nirgendwo sonst im Kanton Luzern gebe es im Zusammenhang mit Corona so viele Ansteckungen und Todesfälle.
Graf sagte auch, dass die Zahl der Intensivbetten nicht einfach erhöht werden könne, weil es für diese auch das nötige Fachpersonal brauche. Um Kapazitäten zu schaffen, würden heute Operationen verschoben, dies sei aber nicht beliebig lange möglich. Der Gesundheitsdirektor erwähnte auch das Kantonsspital in Sursee, wo die Zahl der Intensivbetten von sechs auf drei reduziert worden sei, weil das Personal überarbeitet gewesen sei.
«Wenn wir die Pandemie nicht unter Kontrolle kriegen, trifft es die Wirtschaft noch viel stärker», mahnte Graf die Kritikerinnen. Ständig seien etwa 3000 Personen in Isolation oder Quarantäne – dies sei nicht gratis. Würden viel mehr Menschen an Corona erkranken, könnten diese unter Umständen nicht mehr adäquat behandelt werden. (sda/npa)