2020 hatte die MCH Group noch ein Minus von 72,2 Millionen Franken geschrieben. Die Verantwortlichen der Messebetreiberin äusserten sich am Dienstag an einem Mediengespräch zum Jahresabschluss betont positiv zum Ergebnis 2021 und optimistisch, was die weiteren Aussichten angeht.
Das vor allem von der wieder auferstandenen Kunstmesse Art Basel geprägte positive Ergebnis im in der zweiten Jahreshälfte (plus 12,1 Millionen Franken) lasse «gute Aussichten für 2022» zu. Mit einem Betriebsertrag von 243,3 Millionen Franken wurde trotz anhaltender Pandemie das Ergebnis des Vorjahres (188 Millionen Franken) deutlich übertroffen.
Der operative Gewinn vor Zinsen, Abschreibungen und Amortisationen (EBITDA) fiel mit 8,5 Millionen Franken (2020: -45,1 Millionen) gar positiv aus. Diese Faktoren seien unter anderem von finanziellen Sondereffekten im Zusammenhang mit der Pandemie sowie vom Verkauf einer Liegenschaft beeinflusst gewesen.
Nachwirkungen der Pandemie bleiben
Die Pandemie wird den Geschäftsverlauf auch im laufenden Jahr beeinflussen. Finanzchef Michael Hüsler erwähnte die Absage der diesjährigen Giardina-Messe und die Verschiebung der Swissbau in verkleinerter Form in den für die Baubranche ungünstigen Monat Mai . Auch die Art Basel in Hongkong werde nochmals in einer reduzierten Form stattfinden.
Kein Thema an der Medienkonferenz war das Schicksal der Uhren- und Schmuckmesse Baselworld. Man sei im Moment am eruieren, ob und in welcher Form sich die MCH Group weiter im Luxusgütersegment positionieren könne, sagte CEO Beat Zwahlen auf eine entsprechende Journalistenfrage. Die Arbeiten dazu benötigten mehr Zeit als ursprünglich erwartet.
Laut Zwahlen konzentriert sich die MCH Group gegenwärtig auf zahlreiche neue Initiativen mit dem Ziel, den grossen Veränderungen am Messemarkt gerecht zu werden. Dabei setze sie auf die drei Geschäftsfelder «Community Platforms» also physische und digitale Formate, «Experience Marketing» etwa für die Erarbeitung und Umsetzung von Marketing-Lösungen sowie auf die «Venues» in den Hallen in Basel und Zürich.
Stärkung des Standortes Basel und Kapitalerhöhung
Der eigentliche Messebetrieb konzentriert sich im Moment deutlich auf das Segment Art Basel mit den bisherigen Ausgaben in Basel, Miami Beach und Hongkong und der neuen Veranstaltung Paris+ par Art Basel, die im Oktober ihre Premiere erleben wird. Verwaltungsratspräsident Andrea Zappia betonte in diesem Zusammenhang einmal mehr, dass der Gang nach Paris letztlich zum Ziel habe, den Standort Basel zu stärken.
Im Jahr 2023 muss die MCH Group eine Anleihe in der Höhe von 100 Millionen Franken zurückzahlen. Aus den bestehenden eigenen Mitteln werde diese nicht zu machen sein, sagte Zwahlen. «Wir gehen davon aus, dass wir mindestens 50 Millionen Franken an frischem Kapital aufnehmen werden.»Die Ankeraktionäre Stadt Basel und Lupa Systems des Investors James Murdoch unterstützen laut Zwahlen diese Pläne. (sda/npa)