Am 27. September gaben die Lenzerheide Bergbahnen AG  (LBB AG) an der Generalversammlung das beste Geschäftsergebnis in der Unternehmensgeschichte und die zukünftigen Investitionen bekannt. Nach den Grussworten des Bündner Regierungsrats Marcus Caduff ging Verwaltungsratspräsident Felix Frei auf die aktuellen Trends ein.

«Die Kurzfristigkeit und Flexibilität beim Buchungsverhalten der Gäste hat sich erhöht, was die Planbarkeit anspruchsvoller macht. Megatrends wie Klimawandel und Nachhaltigkeit sind zuvorderst auf der Agenda und kein Unternehmen kann diese Themen unbearbeitet lassen», sagt Frei.

Erfolgreiches Geschäftsjahr 2023/24
Die LBB AG schliesst das Jubiläumsjahr des zehnjährigen Bestehens der Skigebietsverbindung Arosa Lenzerheide mit einem erfreulichen Ergebnis ab. Verwaltungsrat Alois Bearth konnte Rekordwerte beim Umsatz von 39,1 Millionen Franken und beim Ebitda von 13,9 Millionen Franken präsentieren. Es wird ein Gewinn von 1,29 Millionen Franken ausgewiesen.

Im Winter verzeichnete das unternehme 1,4 Millionen Ersteintritte, was nach dem Winter 2021/22 mit 1,43 Millionen, der zweitbeste Wert ist. Im Sommer 2023 besuchten mit 195’000 rund 3 Prozent weniger Gäste als im Vorjahr die Bergbahnen in der Lenzerheide.

Investitionen
Die Lenzerheide Bergbahnen investieren rund 8 Millionen Franken in den Ersatz der Sesselbahn Stätzertäli. Die Garagierung sowie die meisten Stützen und Fundamente der ehemaligen Transportanlage wurden ertüchtigt, erneuert und so weit wie möglich übernommen. Es wird eine 4er-Sesselbahn mit Hauben erstellt. Der Antrieb braucht rund 10 Prozent weniger Energie und die Geschwindigkeit passt sich jeweils automatisch an die Nachfrage an.

Nach der Grossinvestition in die Sesselbahn wird mit Investitionen von über 30 Millionen Franken in den kommenden fünf Jahren das Hauptaugenmerk auf dem Ausbau der Beschneiungsanlage liegen. Projekte und Bewilligungsverfahren würden derzeit gleichzeitig laufen, schreibt das Unternehmen. Im kommenden Sommer sei der Start der Bauarbeiten für die Vergrösserung des Speichersee Heidbüel geplant und auch die Beschneiungsanlage rund um den Skilift Valbella soll gebaut werden. Die Unterschriften aller Grundeigentümer dafür würden nach langen Bemühungen nun vorliegen.

Die Bergbahnen realisierten in diesem Sommer die neunte Photovoltaikanlage und die Arbeiten für die nächste seien bereits aufgegleist. Ziel sei es, den Anteil selbst erzeugter Energie auf 15 Prozent des ganzjährigen Stromverbrauchs zu erhöhen, verkündet die LBB AG.

Neues Geschäftsleitungsmitglied
An der GV gab die LBB AG bekannt, dass sie Jeannot Raschle zum neuen Leiter Pisten und Infrastruktur ernannt hat. Er nimmt damit Einsitz in der fünfköpfigen Geschäftsleitung des Bergbahnunternehmens. Als neuer Leiter Pisten und Infrastruktur übernimmt Raschle per 1. Dezember die Führung und Koordination der Bereichsleiter Beschneiung und Pistenpräparation, Pisten- und Rettungsdienst, Garage und Facility Managements der Lenzerheide Bergbahnen AG.

Der 39-Jährige ist diplomierter Bauführer, gelernter Hochbauzeichner und Maurer. Mit seiner bisherigen Tätigkeit als Bauführer und Projektleiter bei Crestageo AG bringt er Erfahrung mit Arbeiten und Projekten im Gebirge mit. Er folgt auf Samuel Lorez, welcher per Ende August die Lenzerheide Bergbahnen AG verlassen hat.

Nach neun Jahren wieder eine Ausschüttung
Die Aktionäre beschlossen eine Rückzahlung aus den Kapitaleinlagenreserve von 10 Prozent des Nominalwertes. Damit wird die neue Dividendenpolitik umgesetzt, bei welcher die Aktionäre am Unternehmenserfolg der Lenzerheide Bergbahnen nach neun Jahren Unterbruch wieder teilhaben sollen. (mm)