Das Projekt «Schauplätze» der Lippuner Sabbadini Architekten GmbH aus Zürich wage Kante zu zeigen und überzeuge als architektonisches Statement zugunsten der ortsprägenden Schlucht am Tor zum Dorfzentrum, so die Begründung der Jury.
Respekt vor der Natur
Mit «Schauplätze» sollen schlicht Orte zum Schauen geschaffen und andererseits einzelne pittoreske Elemente auf einfache Weise inszeniert werden, erklären die Architekten. Besagte Schauplätze sind als Stationen auf einem grösseren Rundweg angedacht. So wird beispielsweise ein «Schwebebalken» vorgeschlagen, der sich als lineare Brückenplattform aus Stahl in den Fels integriert.
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Auf dem weiteren Weg bildet eine einfache Holzplattform eine Schaubühne, neu platzierte Steine bieten Sitzgelegenheiten und einen neuen Blick auf die historische Brücke Punt Ota. An der Via da Mulin sehen Lippuner Sabbadini beispielsweise ein begehbares Teleskop aus Holz vor. Die Besucher könnten so die Schlucht fokussieren und im Winter die Eiskletterer beobachten.
Verborgenes Kleinod wird sichtbar
«Das Konzept ermöglicht es, die Schlucht aus sehr attraktiven Blickwinkeln zu entdecken, und das zu allen Jahreszeiten», heisst es in der Begründung der Jury, welche aus Vertreterinnen und Vertretern der Gemeinde Pontresina, Pontresina Tourismus, der gemeindeeigenen Verfeinerungskommission (Marke Pontresina), der lokalen Bergsteigerschule, der Stiftung Landschaftsschutz Schweiz sowie Pro Natura bestand.
«Das Ziel ist es, die zentrumsnahe Schlucht, die heute als schwer einsehbares, verborgenes Kleinod bei der alten Punt Ota existiert, besser erlebbar zu machen und einen Rundweg auf dem bestehenden Wegnetz beidseitig der Schlucht einzubeziehen. Dabei sollte der reichen Tier- und Pflanzenwelt mit viel Respekt begegnet, das Ortsbild aufgewertet sowie Umwelt und Bauwerke in Einklang gebracht werden», sagt Ursin Maissen, Geschäftsführer von Pontresina Tourismus. (htr/lm)