Es dampft und zischt in der Schulküche der Berufsfachschule Baden. Sechs Kochlernende sind konzentriert bei der Arbeit, schälen Kartoffeln, schneiden Sellerie, braten Fleisch an. Sie sind die Finalistin und die Finalisten der Schweizer Meisterschaft für Kochlernende «Gusto 25» am 13. März in Baden.

Diese wird seit 20 Jahren vom Belieferungs- und Abholgrosshändler Transgourmet/Prodega unter dem Patronat des Schweizer Kochverbandes durchgeführt. Dieses Jahr treten je drei Talente aus dem zweiten und dem dritten Ausbildungsjahr gegeneinander an, Auszubildende aus der Heimgastronomie treffen auf Lernende aus Gourmetrestaurants, vertreten sind die Kantone Bern, Nidwalden, Uri, Wallis und Zürich.

Training für den Sieg
Während des Trainings beobachten Marco Steiner und Mario Garcia, Teammanager und Coach der Schweizer Kochnationalmannschaften, die jungen Talente. Später degustieren sie die Gerichte und geben in Einzelgesprächen Feedback. Diese Erkenntnisse fliessen in die weiteren Vorbereitungen der Finalteilnehmenden ein.

Unterstützt von ihren Lehrbetrieben und Berufsschullehrpersonen, arbeiten sie am Feinschliff, bis es am 13. März ernst wird. Dann findet in Baden das Finalkochen statt. Der oder die Gewinnerin darf auf eine Reise nach Singapur mit Kücheneinblick bei Julien Royer im 3-Sterne-Restaurant Odette.

Die sechs Finalteilnehmenden

Tiziano Palazzo: «Singapur, ich komme!»
Tiziano Palazzo liebt es, Gerichte mit der Pinzette kreativ anzurichten. Mit viel Kreativität möchte er auch die Jury des «Gusto 25» überzeugen. Zu Hause kocht der 17-Jährige am liebsten Pasta für seine Familie. Keiner koche sie besser als er, sagt sein Berufsbildner André Kneubühler vom Hotel The Omnia in Zermatt. Nach seiner Ausbildung will Tiziano Palazzo die Welt und ihre Kulinarik entdecken. Sein oberstes Reiseziel: ein Roadtrip durch Thailand.

Noah Ernst: «Go for Gold!»
Im Betagtenzentrum Laupen kocht Noah Ernst mit Leidenschaft. Er arbeitet am liebsten mit Fleisch und beschreibt sich selber als kreativ: «Das zeigt sich sowohl beim Kochen als auch beim Anrichten.» Auch zu Hause kocht der 16-Jährige gerne. Besonders gefragt ist seine Lasagne. Ausserdem träumt er davon, einmal mit Sternekoch Massimo Bottura in der Küche zu stehen. «Noah arbeitet präzise, nimmt Feedback dankbar entgegen und lernt gerne Neues», sagt Berufsbildner Bruno Burri.

Céline Grossmann: «Die Küche ist meine Arena, der Sieg mein Ziel!»
Zu Hause kocht Céline Grossmann am liebsten Quer-durch-den-Kühlschrank-Rezepte. Im Betrieb kümmert sie sich hingegen um Gemüse und Beilagen. «Für die schönsten Wow-Effekte sorgen meist nicht die vermeintlichen Hauptdarsteller», schmunzelt die 18-Jährige. 2023 gewann sie den Hug Creative Tartelettes Contest und ist bereits Mitglied der Junioren-Kochnationalmannschaft. «Céline war schon immer bereit, die Extrameile zu gehen», sagt Berufsbildner Sven Herren von der Stiftung für Betagte in Münsingen.

Nicolas Imholz: «Aller guten Dinge sind zwei!»
Nach dem vierten Platz im letzten Jahr hat Nicolas Imholz zum zweiten Mal das «Gusto»-Finale erreicht. Zu Hause kocht der 18-Jährige oft für seine Familie, während seine Eltern im Dorfladen arbeiten. Sein liebstes Küchenutensil ist der Teigschaber – «der ist multifunktional und effizient gegen Food-Waste». Sein Berufsschullehrer Christoph Wildhaber hatte ihm ein Stage bei Silvio Germann organisiert. «Nicolas probiert in der Küche gerne Neues», sagt Berufsbildnerin Isabelle Jaun vom Pflegewohnheim Spannort in Erstfeld.

Lorenz Schait: «Auf zur Titelverteidigung!»
Lorenz Schait wurde von den beiden «Gusto»-Erstplatzierten Samantha Buholzer und Fynn Thielen zur Teilnahme am «Gusto 25» inspiriert. Er beschreibt sich als neugierig, fröhlich und energiegeladen: «Ich muss immer etwas machen.» Die Kochvorbilder des 17-Jährigen sind der Südtiroler Norbert Niederkofler und Heiko Nieder vom «The Restaurant» im Dolder Grand Hotel. Er selbst arbeitet am liebsten im A-la-carte- oder im Patisserie-Bereich. «Lorenz ist unser positiver Wirbelwind, offen für neue Ideen», sagt Berufsbildnerin Bianca Jessner vom «Dolder Grand» in Zürich.

Ben Cesa: «Mit Humor zum Sieg!»
Der 18-Jährige beschreibt sich selbst als hilfsbereit, zielstrebig und effizient. Am liebsten arbeitet er als Entremetier. Weniger gerne kocht er zu Hause, weil er dort von Hand abwaschen muss. Seine Zukunft sieht er in einem eigenen Restaurant. Vielleicht in Paris? Die Stadt der Lichter möchte er seit seiner Kindheit erkunden. «Ben brennt dafür, mit einfachen Produkten Aussergewöhnliches zu kreieren», sagt Berufsbildner David Zurfluh vom Culinarium Alpinum in Stans.