Der Schutz der Fahrgäste und des Personals stehe für die Transportunternehmen an erster Stelle. Die Branche unterstütze die Maskenpflicht. «Wer die Massnahmen respektiert, reist sicher im öV», sagte Häne. Zentral bleibe die Eigenverantwortung und sowie die gegenseitige Solidarität der Reisenden.
Die Transportunternehmen hätten grundsätzlich eine Transportpflicht, «sofern sich der Kunde an die Hausordnung hält», sagte Häne auf die Frage, ob man Passagieren die Fahrt verweigern könne, wenn sie keine Maske tragen. Auch Essen und Trinken sei erlaubt, aber nachher müsse die Maske wieder aufgesetzt werden.
Kein zusätzliches Kontrollpersonal
Die SBB gehen laut Häne davon aus, dass die meisten Kunden eine Maske tragen werden. Man habe auf jeden Fall nicht vor, zusätzliches Kontrollpersonal zu engagieren. Das wäre laut Christa Hostettler, Mitglied der Postauto-Geschäftsleitung, auf die Schnelle auch schwierig, weil das bestehende Personal eine gute Schulung durchlaufen habe.
Für Häne macht es Sinn, einen Ausweis dabei zu haben, «falls es zu Unstimmigkeiten kommt». Als erstes werde aber sicher die soziale Kontrolle durch die Mitreisenden eine Rolle spielen. Wer sich unsicher fühle, wenn er oder sie zum Beispiel aus gesundheitlichen Gründen keine Maske trage, macht laut Hostettler keinen Fehler, sich bei Beginn der Fahrt bei Chauffeur zu melden.
In den Bahnhöfen gilt die Maskenpflicht laut Häne nicht, sofern die Distanz von anderthalb Metern eingehalten werden kann. Laut Hostettler ist es jedoch sinnvoll, sich die Schutzmaske nicht im letzten Moment überzuziehen und sich vielleicht die Hände erst an der Busstation vor dem Einsteigen zu desinfizieren.
Keine Maskenabgabe an Bahnhöfen
Eine Abgabe oder einen Verkauf von Schutzmasken an den SBB-Haltepunkten sei kein Thema, sagte Häne weiter. Von den 730 Haltepunkten hätten nur 160 eine Verkaufsstelle. Das würde zu Ungleichbehandlungen führen. Im Moment würden ja vielerorts genügend Masken angeboten. Die Kunden müssten ihre Masken also selber mitbringen.
Die Passagier-Frequenzen sind laut Häne in dieser Woche weiter gestiegen. Im Fernverkehr der SBB liegt die Auslastung derzeit wieder bei 60 Prozent des Normalaufkommens, im Regionalverkehr beträgt sie 70 Prozent. Das Abstandhalten werde also schwieriger. Die Maskenpflicht mache deshalb Sinn.
Bei Postauto Schweiz sind laut Hostettler rund 150 Personen im Einsatz, um die Einhaltung der Massnahmen zu kontrollieren. Das Fahrpersonal werde ausschliesslich für das Fahren zuständig sein.
«Viel Fingerspitzengefühl nötig»
Man werde bei den Billettkontrollen auf die Pflicht aufmerksam machen und Gruppen und Personen könnten wenn nötig weggewiesen werden. «Dafür ist sicher viel Fingerspitzengefühl nötig», sagte Hostettler. Es gelte wie immer das Verhältnismässigkeitsprinzip. Wirklich neu sei die Aufgabe aber durch die Maskenpflicht für das Kontrollpersonal nicht.
Postauto werde die Botschaft überall platzieren mit Durchsagen, Piktogrammen, Anzeigen und Plakaten. Die vorderste Sitzreihe in den Bussen bleibt gesperrt, die vorderste Türe nach wie vor zu, ausser für den Ticketverkauf und Personen mit Sehbehinderungen. Billette vorher zu kaufen sei nach wie vor die sicherste und einfachste Variante. (sda)