Die Stadt Luzern hat Massnahmen erarbeitet, um ihr Reisebusregime weiterzuentwickeln. Mit der Einführung einer Haltegebühr und einem Reservationssystem will sie den Reisebusverkehr besser lenken und die Belastung der Innenstadt reduzieren.
Dafür beantragt sie beim Grossen Stadtrat einen Sonderkredit von14,5 Millionen Franken, wie die Stadt in ihrem Bericht und Antrag schreibt. Der Betrag ist auf zehn Jahre gerechnet. Die Stadt geht jedoch davon aus, dass die Betriebskosten durch die Einnahmen gedeckt werden können.
Einführung der Haltegebühr
Ab Frühjahr 2025 soll zunächst eine Haltegebühr eingeführt werden, wie es hiess. Dazu muss das Parkgebührenreglement angepasst werden. Die Gebühr beträgt 75 bis 100 Franken und kann über den digitalen Marktplatz der Luzern Tourismus AG bezahlt werden.
Mit der Haltegebühr können Reisebusse einmalig auf den ausgewiesenen Halteplätzen, wie dem Schwanen-, Löwen- oder Kasernenplatz anhalten. Auf dezentralen Parkplätzen wie Brüelmoos und Rösslimatt dürfen sie maximal 24 Stunden parkieren.
Begrenzte Zeitfenster
In einer zweiten Phase wird das Reservationssystem eingeführt. Neben der Haltegebühr müssen Reisebusse feste Zeitfenster, sogenannte Slots, zum Halten und Parken buchen, wie es im Bericht hiess. Die Anzahl Slots ist beschränkt.
Laut Bericht zielen die Massnahmen auf sogenannte «Incoming»-Angebote ab. Unter anderem Reisebusfahrten von Anbietern aus dem Ausland oder Busse, die Gäste vom Flughafen abholen, um sie an ihre Zieldestination zu bringen.
Erneuerung des Parkleitsystems
Als weitere Massnahmen plant die Stadt die Erneuerung des Parkleitsystems für Reisebusse sowie eine Informationskampagne zum neuen Reisebusregime. Ab Herbst 2024 werden Reisebusunternehmen und Veranstalter über die sich verändernde Situation informiert.
Die Diskussion rund um den Reisebusverkehr in der Stadt Luzern reicht lange zurück. Ursprünglich sollte die «Stadtpassage» - ein 800 Meter langer Fussgängertunnel von einem Parkplatz beim Kantonsspital in die Gegend des Schwanenplatzes - das Problem lösen. Die Stadt gab das Projekt jedoch 2023 aus Kostengründen auf. Die Passage hätte zwischen 270 und 340 Millionen Franken gekostet. (keystone-sda)