Am Mittwoch, 10. Juli 2019 führte der Defekt eines elektronischen Überwachungselementes um 12.30 Uhr zu einem Unterbruch in der 1. Sektion zwischen Mülenen und der Mittelstation Schwandegg. Wie in solchen Fällen vorgesehen, wurde der Diesel-Notantrieb in Betrieb genommen, doch es führte ein zweiter Schaden zu einem Ausfall des Notantriebs. In der Kupplung sei es zu einem Defekt gekommen, der nicht sofort repariert werden konnte, teilt die Niesenbahn AG mit.
Der Elektroantrieb konnte demnach am Mittwoch repariert werden, der Notantrieb hingegen nicht. Erst am Donnerstag könne das notwendige Ersatzteil beschafft, eingebaut und getestet werden. Da mit dem Elektroantrieb ohne funktionierenden Notantrieb nicht gefahren werden kann, fährt die Niesenbahn am Donnerstag, 11. Juli 2019 ganztags nicht. Der Betrieb der Niesenbahn kann am Freitag, 12. Juli 2019 voraussichtlich um 08.00 Uhr wieder aufgenommen werden.
Gäste evakuiert und wohlauf
Zu keinem Zeitpunkt seien Gäste oder Mitarbeitende einer Gefahr ausgesetzt oder gefährdet gewesen, versichert die Niesenbahn AG. Rund 250 bis 300 Gäste mussten vom Niesen evakuiert werden. Die Gäste wurden mit der Niesenbahn bis zur Mittelstation Schwandegg auf 1668 m ü. M. transportiert und anschliessend zu Fuss in Gruppen bis zur Egg auf 1435 m (ca. 20 Minuten zu Fuss) begleitet.
Ab der Egg standen Kleinbusse als Shuttle im Einsatz, welche die Gäste zurück nach Mülenen zur Talstation transportierten. Rund 30 Gäste, welche nicht gut zu Fuss sind, wurden mit einem Helikopter der Rega von der Bergstation ins Tal geflogen. Um ca. 18.00 Uhr konnte die Evakuierung abgeschlossen werden und alle Gäste sind gesund wieder in Mülenen angelangt. Die Gäste wurden für Ihre Umtriebe entschädigt.
Anlässlich der jährlichen Kontrollen konnten weder beim defekten Tachogenerator noch bei der Kupplung Hinweise auf einen Schaden festgestellt werden. Während der letzten mindestens 10 Jahre sei es bei der Niesenbahn nie zu einem vergleichbaren Folge-Vorkommnis gekommen, hält das Bergbahn-Unternehmen in der Mitteilung fest. Die Ereignisse werden detailliert analysiert und die notwendigen Schlüsse – und allenfalls Massnahmen – getroffen, heisst es weiter. (htr)