Wie die Adelbodner Gemeindeverwaltung am Dienstag mitteilte, sicherte die Gemeinde anlässlich dieser Verhandlung zu, dass die Erhöhung der Tourismusförderungsabgabe bis Ende 2022 befristet ist. Auch sagten ihre Vertreter, eine Arbeitsgruppe werde die Rechtsgrundlage für die genannte Abgabe komplett überarbeiten.
Ziel sei, diese neue Grundlage per 2023 in Kraft zu setzen. Die Verhandlung führte die Statthalterin. Beschwerde eingereicht hatte eine juristische Person, also eine Firma.
Ende Juni dieses Jahres hatte die Gemeinde angekündigt, die genannte Abgabe um 15 Prozent zu erhöhen. Das führt zu Mehreinnahmen von 50'000 Franken, welche die Gemeinde den Organisatoren des Weltcuprennens zukommen lassen will.
Auch Erhöhung des Fixbetrags geplant
Die Erhöhung der Tourismusförderungsabgabe ist nur eine Massnahme, mit welcher die Gemeinde Adelboden den Organisatoren des Skirennens finanziell unter die Arme greifen will. Am kommenden Freitag legt der Gemeinderat dem Volk an einer Gemeindeversammlung den Antrag vor, den fixen Gemeindebeitrag von 40'000 Franken pro Jahr auf 100'000 Franken zu erhöhen.
Faktisch wird das allerdings nicht viel ändern, denn laut dem Gemeinderat wurden bisher fix 40'000 Franken zugesagt und 60'000 Franken flossen auf Gesuch hin. In den letzten Jahren ging dieses Gesuch stets ein und es flossen jeweils 100'000 Franken.
Unterkapitalisierte Organisatoren
Anfang Jahr war bekannt geworden, dass die Organisatoren der beiden Ski-Klassiker in Wengen und Adelboden finanzielle Probleme haben und mehr Geld fordern.
Laut Adelbodner Gemeinderat laufen derzeit Massnahmen zur Sanierung der Ski-Weltcup Adelboden AG. Diese Gesellschaft ist laut Behördenangaben mit einem Aktienkapital von 100'000 Franken und einem jährlichen Budget von sechs Millionen Franken unterkapitalisiert. Nun soll das Kapital erhöht werden.
Wie dem Adelbodner Mitteilungsblatt zu entnehmen ist, stieg in den letzten sechs Geschäftsjahren der Aufwand der Ski-Weltcup Adelboden AG um 33 Prozent, während der Ertrag nur um elf Prozent erhöht werden konnte. Es resultierte deshalb in den Jahren 2015/16 und 2018/19 stets ein Defizit in mittelhoher sechsstelliger Höhe. In jedem Geschäftsjahr waren ausserordentliche Beiträge von Partnern nötig, um den Konkurs abzuwenden.
Auch Standbetreiber sollen mehr zahlen
Der Adelbodner Gemeinderat will an der Gemeindeversammlung vom Freitag auch das Ortspolizeireglement anpassen. Er will damit erreichen, dass die Gemeinde anlässlich des Weltcuprennens künftig von den Betreibern von Ständen mehr Geld verlangen kann.
Die heutigen Abgaben deckten die Kosten der Gemeinde und der Rennorganisatoren nicht, schreibt die Gemeinde im Mitteilungsblatt. Bisher würden mit diesen Abgaben Einnahmen von 2500 Franken generiert. Die Kosten betrügen aber 12'000 Franken. (sda)