Der Verzicht auf Kapazitätsbeschränkungen für Skigebiete während der Festtage sei ein wichtiges Signal zugunsten des Skitourismus, teilte der Schweizer Tourismus-Verband (STV) mit. Der Tourismussektor sei bereit, Verantwortung zu übernehmen und seinen Teil zu einem sicheren Skitourismus beizutragen. Die Einhaltung der noch einmal verbesserten Schutzkonzepte werde «akribisch kontrolliert».
Die Zweidrittel-Regel für geschlossene Transportmittel nimmt der STV zur Kenntnis. Die deutliche Reduktion der Passagierzahlen sei zwar nicht im Interesse der Branche, aber angesichts der epidemiologischen Lage sei sie zu akzeptieren.
Für die SVP ist diese Regel unverständlich, wie sie in einer Mitteilung schreibt. In Bergbahnen und Gondeln nur zwei Drittel der Passagiere zuzulassen, während der überfüllte öffentliche Verkehr in den Städten toleriert werde, sei nicht nachvollziehbar.
Hoteliers: Neue Vorgaben sind verhältnismässig
Der Branchenverband HotellerieSuisse erachtet die Mehrheit der bundesrätlichen Vorgaben als verhältnismässig. Sie ermöglichen eine sichere Wintersaison für Gäste und Mitarbeitende, heisst es in einer Mitteilung.
Die verkündeten Kapazitätseinschränkungen von zwei Dritteln der Belegung in Bergbahnen würde zwar auch in der Hotellerie zu schmerzhaften Einbussen führen. Doch die vom Bundesrat verkündete Erleichterung bei der Sperrstunde für die Silvesternacht auf 1 Uhr nachts begrüssen die Hoteliers, wünschen sich aber, dass diese für Hotelgäste ganz entfällt.
Zum Jahresende sei das Bedürfnis gross, im Familien- und Freundeskreis Weihnachten und Silvester zu verbringen. Ansonsten drohe die Situation, dass sich Gäste vermehrt in privaten Räumlichkeiten aufhalten und feiern, wo Schutzmassnahmen entweder nicht oder kaum umgesetzt und kontrolliert werden (können), argumentiert der Verband.
Aktionismus und Mikromanagment
«Irritiert und befremdet» über die Verschärfungen im Detailhandel zeigte sich der Schweizerische Gewerbeverband (SGV) in einer Mitteilung. Der Bundesrat betreibe Aktionismus und verliere sich zunehmend im Mikromanagement. Die flächenbezogene Kunden-Grenze im Detailhandel sei willkürlich. Zudem habe der Bundesrat trotz klarer Gesetzeslage vor den Beschlüssen erneut das Gespräch mit den Sozialpartnern verweigert.[RELATED]
Zufrieden ist der SGV, dass die Landesregierung dem Druck des Auslandes nicht erlegen sei und den Skitourismus in der Schweiz offenlasse. Zufrieden ist das Gewerbe auch, weil der Bundesrat auf einen «Homeoffice-Zwang» verzichtet hat.
Der Schweizerische Gewerkschaftsbund (SGB) bemängelt, dass immer noch griffige Massnahmen für den Gesundheitsschutz am Arbeitsplatz fehlten. Es brauche jetzt endlich ein Schutzkonzept-Obligatorium für alle Branchen. Nur auf die vermeintliche Verantwortung der Arbeitgeber zu setzen, reiche nicht mehr. (sda)