Möglich macht es der Bundesrat: Er hat im Juni festgehalten, dass Messen nicht mehr generell als Grossveranstaltungen zu qualifizieren sind. Der Caravan-Salon fällt deshalb nicht unter das umstrittene Verbot von Veranstaltungen mit über 1000 Besuchern, das der Kanton Bern vor wenigen Tagen ausgesprochen hat.
Am Caravan Salon dürfen von Donnerstag bis Sonntag täglich 7000 Tickets verkauft werden. Rund die Hälfte der Billette sind bereits weg, wie die Organisatoren mitteilten. Am Donnerstag zum Beispiel werden sich mindestens 3300 Menschen auf dem Gelände tummeln, so viele Tickets wurden bislang verkauft.
YB darf gleichentags nebenan im Wankdorfstadion maximal 1000 Zuschauer empfangen. Dieselbe restriktive Regelung gilt für den SC Bern, der seine Spiele «um die Ecke» in der Postfinance-Arena austrägt.
Schutzkonzept wie bei Sportanlässen
Am Caravan-Salon soll ein umfassendes Schutzkonzept dafür sorgen, dass sich die Besucherinnen und Besucher sicher fühlen. In den Hallen ist die Hygienemaske Pflicht; die Veranstalter empfehlen das Maskentragen auch im Freien, wenn der Mindestabstand nicht eingehalten werden kann. Auch die weiteren Bestimmungen entsprechen in etwa den Regeln, wie man sie von grossen Sportanlässen kennt.
Wie viele Besucherinnen und Besucher letztlich kommen werden, ist offen. Weniger als in den Vorjahren sind es sicher. In den Zeiten vor Corona fanden sich an Samstagen und Sonntagen jeweils täglich bis zu 18'000 Camping- und Caravaning-Fans ein.
In den letzten Monaten gab es schweizweit praktisch keine grösseren Messen. Eine Ausnahme bildete die «Pätch», eine Art Olma-Ersatzmesse in St. Gallen. Sie zog an sechs Tagen insgesamt 16'000 Menschen an. Die Besucherzahl lag unter der erlaubten Menge und auch unter den Erwartungen der Messeleitung, wie die Veranstalter in einem Communiqué schrieben.
Camping-Boom dank Corona
Am Caravan-Salon wären die Veranstalter laut Mediensprecher Adrian Erni glücklich, wenn sie dieses Jahr insgesamt 30'000 Eintritte verkaufen könnten. In einem Communiqué weisen sie darauf hin, dass das mobile Reisen in Corona-Zeiten einen «zusätzlichen Boom» erlebe.
Über 250 Aussteller präsentieren den Reisehungrigen in Bern ihre neusten Fahrzeuge und eine breite Palette an Zubehör. Dazu kommt ein – wegen Corona reduziertes – Rahmenprogramm. So werden etwa Probefahrten im Wohnmobil mit Fahrlehrer angeboten. (sda)