Dadurch werde es im Winter deutlich weniger und in kürzeren Zeiten zum Skifahren geeigneten Schnee geben, heisst es in einem am Freitag veröffentlichten gemeinsamen Positionspapier. Exakte Aussagen zur konkreten Wetterentwicklung in näherer Zukunft seien allerdings schwierig.
Grundsätzlich betrifft die zu erwartende Erwärmung demnach alle Jahreszeiten. Im Winter werde als Folge davon im Laufe des Jahrhunderts «die für den Skisport geeignete natürliche Schneedecke in mittleren Lagen im Alpenraum und in den Mittelgebirgen weiter zurückgehen». Vor allem im Spätwinter werde sich die Dauer der Schneebedeckung um Wochen reduzieren, im Frühwinter falle der Effekt geringer aus.
Auch Beschneiung schwieriger
Auch die Rahmenbedingungen für die ebenfalls von niedrigen Temperaturen abhängige künstliche Beschneiung der Pisten würden sich damit langfristig ändern, die Beschneiung werde seltener möglich sein. Nur durch tiefgreifende Massnahmen zur Emmissionsreduktion, wie im Pariser Klimaschutzabkommen von 2015 vorgesehen, könne die Klimaerwärmung geringer ausfallen, schreiben die Experten.
Aussagen bis zum Jahr 2050 sind demnach allerdings schwieriger zu treffen, weil die zum Teil hohe natürliche Klimavariabilität den langfristigen Klimatrend überlagere.
Einig sind sich die Experten jedoch, dass auch für die Zeit bis 2050 von einer höheren Wahrscheinlichkeit neuer Extremsituationen von Temperatur und Niederschlag auszugehen ist. Unsicher seien dagegen etwa Aussagen zur Niederschlagsentwicklung.
Mehr erneuerbare Energien
Wintersportorten und -betreibern empfehlen die Experten technologische und organisatorische Massnahmen, die diese Entwicklungen berücksichtigen. Zudem raten sie zu einer verstärkten Nutzung erneuerbarer Energien und einer Steigerung der Energie- und Ressourceneffizienz in allen Sektoren des Wintersports im Sinne einer nachhaltigen Entwicklung.
Das von insgesamt 14 europäischen Forschungseinrichtungen formulierte Positionspapier zu den Auswirkungen des Klimawandels auf den Wintersport beinhaltet den Angaben zufolge erstmals gemeinsame Aussagen der Wetterdienste aus Deutschland, Österreich und Schweiz. (sda/afp)