Die ZSG wolle einen modernen und bedürfnisgerechten Fahrplan präsentieren, sagte ZSG-Direktor Roman Knecht vor den Medien. Denn heute gebe es wieder Kapazitätsengpässe zu Spitzenzeiten – gerade am Nachmittag oder Wochenende.
Wie der neue Fahrplan im Detail aussieht, kann die ZSG aber noch nicht sagen– bisher wurden erst Stossrichtungen definiert. Zuerst folgt nun der Dialog mit den Seegemeinden, bevor dann im November das konkrete Konzept präsentiert wird.
Die Stossrichtungen sind aber klar: am Bewährten festhalten und neue Angebote schaffen. So soll es die kleine und grosse Rundfahrt – laut Knecht ist die kleine Rundfahrt Publikumsmagnet Nummer 1 – weiterhin geben. Geplant sind zudem eine neue Rundfahrt ab Rapperswil inklusive Obersee sowie eine kleinere im Zürcher Seebecken. Dieser «Seebecken-Shuttle» soll beispielsweise die Limmatboote entlasten.
Weitere Änderungen: Unter anderem sollen die Querverbindungen bessere Anschlüsse an die S-Bahnen erhalten und für Samstag und Sonntag ist künftig das gleiche Angebot vorgesehen. Ausserdem möchte Knecht die Saisonzeiten den Kundenbedürfnissen anpassen sprich die Saison modularer auf- und abbauen. Gerade hier sieht er viel Potenzial.
Damit würde die ZSG laut ihrem Direktor auch die Vorgaben des Zürcher Verkehrsverbunds ZVV erfüllen, der unter anderem die Gewährleistung eines stabilen Schiffsbetriebs sowie die Neustrukturierung des Kursangebots und dessen Ausrichtung an Nachfrageschwerpunkte forderte.
Neues Ambiente soll Geld in Kasse spülen
Als der umstrittene Schiffszuschlag zum Start der diesjährigen Sommersaison aufgehoben wurde – laut Knecht befindet man sich bereits wieder ungefähr auf dem Niveau wie vor dem Zuschlag –, erhielt die ZSG einen klaren Auftrag: Sie muss den Kostendeckungsgrad bis zum Fahrplan 2022/2023 auf 50 Prozent steigern.
Dies will die ZSG, die laut Knecht vom Zürcher Verkehrsverbund aktuell weder einen Sparauftrag noch zusätzliche finanzielle Mittel erhalten hat, unter anderem mit einer besseren Auslastung schaffen.
«Wir wollen mehr Fahrgäste aufs Schiff locken», sagte Knecht, der beispielsweise den «Entspannungseffekt» mittels angenehmen Ambiente in den Vordergrund rücken will.
Das ZSG-Flaggschiff Helvetia wird beispielsweise bereits in der laufenden Sommersaison mit neuen Möbeln und Lounges, die zum Verweilen und Konsumieren einladen, ausgerüstet. Später soll dank neuem Fussboden ein Yacht-Gefühl entstehen. «Jeder Franken in der Gastronomie hat Einfluss auf den Kostendeckungsgrad», sagte Knecht. So sollen die Lounges auf den Party-Schiffen beispielsweise exklusiv gemietet werden können. (sda/npa)