Zwar muss die angenommene Überbauungsordnung zusammen mit dem bereits vom Gemeinderat geänderten Zonenplan noch vom Amt für Gemeinden und Raumordnung des Kantons Bern genehmigt werden, dennoch zeigen sich die Verantwortlichen des Projektes zuversichtlich. «Nach einem langwierigen und komplexen Planungs- und Bewilligungsverfahren, bedeutet der Stadtratsentscheid eine Genugtuung für uns, sagt René Dobler, CEO der Schweizerischen Stiftung für Sozialtourismus als Bauherrin des Projektes auf Anfrage von htr.ch. «Wir sind zuversichtlich, dass wir im Herbst die Baubwilligung erhalten».
Es braucht einen langen Schnauf
Das gesamte Verfahren im Zusammenhang mit der Sanierung der 1956 erbauten Jugendherberge am Fusse des Bundeshauses dauerte seine Zeit: 2007 hat sich der Berner Stadtrat erstmals mit den Projektgrundlagen zum Umbau der Jugendherberge beschäftigt und diese bestätigt. Daraufin beschloss der Gemeinderat die Abgabe im Baurecht und eine Teilfinanzierung, die der Stadtrat im Februar 2010 wiederum bestätigte.
In einem diskursiven Verfahren erarbeitete die Bauherrin in Zusammenarbeit mit allen betroffenen Ämtern die Grundlagen zu einem Architekturwettbewerb. Ende 2014 konnte das Siegerprojekt «Eifach so, gäu Pesche» des Berner Architekturbüros Aebi & Vincent vorgestellt werden. Seither lief die komplexe Planungs- und Bewilligungsphase, die mit der Annahme der Überbauungsordnung nun zum Abschluss kommt. «Es könnten zwar weitere Einsprachen von Anwohnern eintreffen, aber wir rechnen damit, dass wir wie vorgesehen Ende 2016 mit dem Umbau beginnen zu können», sagt René Dobler weiter.
Umstrittene Parkplätze
Streitpunkt im Stadtrat am Donnerstag war dann auch weniger der Erneuerungsbedarf der Unterkunft, sondern die geplanten Parkplätze. Die SVP forderte eine Beibehaltung der neun Autoabstellplätze. Das Projekt sieht hingegen eine Reduktion auf fünf Parkplätze vor.
Die Ratslinke verwies darauf, dass die Reduktion auf Wunsch der Betreiber geschehe – und setzte sich mit diesem Argument durch. Der SVP-Antrag wurde abgelehnt. Das dürfte auch im Sinn einiger Anwohner sein. Sie haben Einsprache gegen das Projekt getätigt und fordern eine weitergehende Reduktion der Anzahl Parkplätze.
Optimiertes Raumangebot und verbesserter baulicher Zustand
Das Sanierungsprojekt sieht vor, das Hauptgebäude der Jugendherberge umzubauen und den Ostflügel durch einen Neubau zu ersetzen. Die grossen Schlafräume sollen in kleinere Zimmereinheiten mit zwei bis sechs Betten sowie Nasszellen in einigen Zimmern umgestaltet. Damit steigt das Bettenangebot auf 184 an.
Die Kosten werden auf rund acht Millionen Franken geschätzt. Die Eröffnung der umgebauten Berner Jugi ist auf 2018 vorgesehen. (htr/sda/npa/it)