Bündner Bergbahnen wappnen sich für verschiedene Covid-Szenarien
Martin Hug, Präsident von Bergbahnen Graubünden (BBGR), rief an der Generalversammlung in Arosa dazu, im Zusammenhang mit der Corona-Situation agil zu bleiben und in Szenarien zu denken.
Die Generalversammlung von Bergbahnen Graubünden (BBGR) in Arosa eröffnet
die Wintersaison für die Bergbahnbranche. Die Generalversammlung von Bergbahnen Graubünden (BBGR) in Arosa eröffnet
die Wintersaison für die Bergbahnbranche. Bild: BBGR/Ammann
Bild: BBGR/Ammann
Gemeinsames Schutzkonzept für den nächsten Winter: Regierungsrat Marcus
Caduff (rechts) und Martin Hug, Präsident Bergbahnen Graubünden (BBGR). Gemeinsames Schutzkonzept für den nächsten Winter: Regierungsrat Marcus
Caduff (rechts) und Martin Hug, Präsident Bergbahnen Graubünden (BBGR). Bild: BBGR/Ammann
Bild: BBGR/Ammann
1/2
An der Generalversammlung des Verbands Bergbahnen Graubünden (BBGR) vom 25. und 26. November in Arosa rief Präsident Martin Hug die Unternehmungen auf, sich für verschiedene Covid-Szenarien zu wappnen. Graubünden habe mit der Strategie der kontrollierten Öffnung einen Erfolgsausweis, der hoffentlich auch diesen Winter zum Zuge komme.
Die Bündner Corona-Strategie für den Tourismus besteht aus Schutzkonzepten, der Testoffensive in Betrieben und Impfen. Mit dieser Strategie der kontrollierten Öffnung konnte ein volkswirtschaftlicher Schaden von 1 Milliarde Franken im Vergleich zur Strategie im Tirol und Südtirol im vergangenen Winter vermieden werden. Auch aus gesundheitlicher Sicht war dieser Plan zielorentierter: die Inzidenzen lagen 20 Prozent unter dem Tirol und es gab 38 Prozent weniger Schneesportunfälle.
Martin Hug motivierte die versammelten Bergbahnunternehmen, agil zu bleiben und in Szenarien zu denken. BBGR bemühe sich, die Interessen der Branche proaktiv in der kantonalen Politik einzubringen und auch entsprechende Umsetzungsregeln vorzuschlagen. Berno Stoffel, Direktor von Seilbahnen Schweiz (SBS), bestätigte diese Position auch in den aktuellen Verhandlungen des nationalen Verbandes mit dem Bund.
Martin Hug, Präsident Bergbahnen Graubünden (BBGR). Martin Hug, Präsident Bergbahnen Graubünden (BBGR). Bild: BBGR/Ammann
Bild: BBGR/Ammann
Berno Stoffel, Präsident Seilbanen Schweiz (SBS), orientiert an der Generalversammlung
von Bergbahnen Graubünden (BBGR) über die Verhandlungen mit dem Bund. Berno Stoffel, Präsident Seilbanen Schweiz (SBS), orientiert an der Generalversammlung
von Bergbahnen Graubünden (BBGR) über die Verhandlungen mit dem Bund. Bild: BBGR/Ammann
Bild: BBGR/Ammann
Regierungsrat Marcus Caduff informiert die Generalversammlung der Bergbahnen
Graubünden (BBGR) über das gemeinsame Schutzkonzept für den nächsten
Winter. Regierungsrat Marcus Caduff informiert die Generalversammlung der Bergbahnen
Graubünden (BBGR) über das gemeinsame Schutzkonzept für den nächsten
Winter. Bild: BBGR/Ammann
Bild: BBGR/Ammann
1/3
Schutzkonzept Graubünden wird begrüsst Das am Donnerstag vorgestellte Schutzkonzept des Kantons Graubünden wird von den Bündner Bergbahnen begrüsst. Präsident Martin Hug: «Nach den intensiven Vorarbeiten und dem guten Buchungsstand gilt es, volkswirtschaftlichen Schaden und die Gefährdung von Existenzen abzuwenden.» Wie das auch bei steigenden Infektionszahlen funktioniere, hätten der Tourismus und die Behörden in Graubünden letzten Winter gezeigt.
Die Bergbahnen in Graubünden seien der Motor des Wintertourismus und nach den erfolgreichen Erkenntnissen der letzten Saison nochmals bereit, ihren Beitrag zur Bewältigung der Krise zu leisten. Ziel müsse sein, eine Überbelastung des Gesundheitssystems zu verhindern und gleichzeitig einen Wintertourismus zu ermöglichen.
Schneesport ist Schweizer Kulturgut Martin Hug forderte an der GV vom Bund auch weiterhin die Gleichstellung mit dem öffentlichen Verkehr (öV). Rund drei Viertel der Bündner Bergbahn-Gäste im vergangenen Winter waren Schweizerinnen und Schweizer. Sie hätten laut BBGR-Präsident gezeigt, dass Schneesport in der Schweiz ein emotionales Kulturgut ist. Gerade auch in der Coronakrise sei das Naturerlebnis, die Bewegung an der frischen Luft und die Abwechslung zum Alltag notwendiger Balsam für die Seele.
Covid-19 sei gemäss wissenschaftlichen Erkenntnissen eine Innenraum-Pandemie. Zudem hätten die Bergbahnen im letzten Winter sehr umfangreiche Schutzkonzepte erfolgreich umgesetzt.
«Die 3G-Regel darf erst zur Anwendung kommen, wenn sonst ein Lockdown droht», so Martin Hug. Die Schneesportaktivitäten finden draussen statt und für geschlossene Transportkabinen müssten die gleichen Regeln wie im öV gelten. Zumal die Fahrten mit der Bergbahn meist weniger als 15 Minuten dauerten.
Es sei nicht nachvollziehbar, wenn Langlaufsportlerinnen und -sportler ohne 3G dichtgedrängt im Bus anreisen, Schneesportler am Berg jedoch Zertifikate benötigen. Von wirtschaftlichen Beschränkungen und Ungleichbehandlungen sei abzusehen, sofern dem nationalen Gesundheitssystem nicht eine Überlastung drohe.
Die Generalversammlung von Bergbahnen Graubünden (BBGR) in Arosa eröffnet
die Wintersaison für die Bergbahnbranche. Die Generalversammlung von Bergbahnen Graubünden (BBGR) in Arosa eröffnet
die Wintersaison für die Bergbahnbranche. Bild: BBGR/Ammann
Bild: BBGR/Ammann
1/1
Vorstandsmitglieder bestätigt An der Generalversammlung wurden zudem im Vorstand Mario Davatz, Direktor der Bergbahnen Grüsch-Danusa AG, für die Kleinen und Mittleren Betriebe (KMS-GR) beziehungsweise die Region Mitte sowie Vidal Schertenleib, Verwaltungsrat und Bereichsleiter der Davos Klosters Bergbahnen AG, für die Region Davos für eine weitere Amtsperiode bestätigt.
Die übrigen Vorstandsmitglieder sind: Präsident Martin Hug (Inhaber und Geschäftsführer enmira GmbH, Gemeindepräsident Flims), Vize-Präsident Philipp Holenstein (CEO Arosa Bergbahnen AG), Markus Good (Geschäftsführer Bergbahnen Obersaxen-Mundaun) und Markus Moser (CEO Corvatsch AG & Diavolezza Lagalb AG).
Die Jahresrechnung von Bergbahnen Graubünden wurde mit einem kleinen Defizit von 11'000 Franken bgeschlossen. Dabei berücksichtigt wurden Ausgaben von 90'000 Franken für die #gkb2020-Jubiläumsaktion, welche für die Bergbahnunternehmen einen Benefit von 700'000 Franken generierten. Die Rückstellungen von 160'000 Franken wurden im Geschäftsjahr nicht benötigt.
Nachwuchsförderung mit der Generation Z Im Rahmen der zweitägigen Generalversammlung stand auch das Thema Generation Z auf dem Programm. In Referaten, Inputs und Diskussionen wurden dabei die Erwartungen und Herausforderungen behandelt.
«Jungen Wilden» der Generation Z beeinflussen auch die Bergbahnen in
Graubünden: Verbandspräsident Martin Hug (rechts) und Geschäftsführer Marcus
Gschwend (links) umrahmen die Experten:innen Michèle Ségouin und Fabian Gerber. «Jungen Wilden» der Generation Z beeinflussen auch die Bergbahnen in
Graubünden: Verbandspräsident Martin Hug (rechts) und Geschäftsführer Marcus
Gschwend (links) umrahmen die Experten:innen Michèle Ségouin und Fabian Gerber. Bild: BBGR/Ammann
Die Rekrutierung von Fachkräften gestaltet sich im Tourismus für diesen Winter ausserordentlich schwierig. Und zwar nicht nur auf dem Berg, sondern auch im Tal. Darum holten sich die Teilnehmenden der Generalversammlung bereits am Vorabend Tipps, wie die Generation Z mit den Jahrgängen 1997 bis 2010 für die Branche zu begeistern ist.
Michèle Ségouin und Fabian Gerber von Breiterbildung betonten, dass die Jugendlichen eine gemeinsam festgelegte Struktur und konstruktive Rückmeldungen bräuchten. Ebenso gefragt seien Abwechslung, spielerisches und digitales Lernen sowie die Vermittlung der Sinnhaftigkeit der Aufgaben. Die Ausbildenden seien damit mehr Helfende und nicht Leitende. Ausbildung brauche im Unternehmen einen hohen Stellenwert und Ressourcen, um auf die Bedürfnisse der Jugendlichen einzugehen. (htr)
Impressionen der Generalversammlung vom 25. und 26. November 2021 in Arosa
Berno Stoffel, Direktor Seilbahnen Schweiz (SBS), Hans Peter Loetscher, Verwaltungsratspräsident
Grüsch Danusa AG und Markus Meili, CEO Engadin St. Moritz Mountains AG (v.l.). Berno Stoffel, Direktor Seilbahnen Schweiz (SBS), Hans Peter Loetscher, Verwaltungsratspräsident
Grüsch Danusa AG und Markus Meili, CEO Engadin St. Moritz Mountains AG (v.l.). Bild: BBGR/Ammann
Bild: BBGR/Ammann
In der Mitte Ehrenmitglied Bergbahnen Graubünden und «Milestone»-Träger für sein Lebenswerk Leo Jeker. In der Mitte Ehrenmitglied Bergbahnen Graubünden und «Milestone»-Träger für sein Lebenswerk Leo Jeker. Bild: BBGR/Ammann
Bild: BBGR/Ammann
Noldi Heiz, Geschäftsführer Schweizer Ski- & Snowboardschule Arosa und Roland Schuler
Tourismusdirektor Arosa (v.l.). Noldi Heiz, Geschäftsführer Schweizer Ski- & Snowboardschule Arosa und Roland Schuler
Tourismusdirektor Arosa (v.l.). Bild: BBGR/Ammann
Bild: BBGR/Ammann
Regierungsrat Marcus Caduff, Marcus Gschwend, BBGR-Geschäftsführer, und Philipp Holenstein, CEO Arosa Bergbahnen (v.l.). Regierungsrat Marcus Caduff, Marcus Gschwend, BBGR-Geschäftsführer, und Philipp Holenstein, CEO Arosa Bergbahnen (v.l.). Bild: BBGR/Ammann
Bild: BBGR/Ammann
Regierungsrat Marcus Caduff und Standespräsidentin Graubünden Aita Zanetti (r.). Regierungsrat Marcus Caduff und Standespräsidentin Graubünden Aita Zanetti (r.). Bild: BBGR/Ammann
Bild: BBGR/Ammann
Berno Stoffel, Direktor Seilbahnen Schweiz (SBS), Philipp Holenstein, CEO Arosa Bergbahnen, und Marcus Gschwend, Geschäftsführer BBRG (v.l.). Berno Stoffel, Direktor Seilbahnen Schweiz (SBS), Philipp Holenstein, CEO Arosa Bergbahnen, und Marcus Gschwend, Geschäftsführer BBRG (v.l.). Bild: BBGR/Ammann
Bild: BBGR/Ammann
Philipp Holenstein, CEO Arosa Bergbahnen, Marcus Gschwend, BBGR-Geschäftsführer, und Berno Stoffel, Direktor Seilbahnen Schweiz (v.l.). Philipp Holenstein, CEO Arosa Bergbahnen, Marcus Gschwend, BBGR-Geschäftsführer, und Berno Stoffel, Direktor Seilbahnen Schweiz (v.l.). Bild: BBGR/Ammann
Bild: BBGR/Ammann
Markus Meili, CEO Engadin St. Moritz Mountains AG und Silvio Schmid, Projektleiter und Mitglied Geschäftsleitung Skiarena Andermatt Sedrun (v.l.). Markus Meili, CEO Engadin St. Moritz Mountains AG und Silvio Schmid, Projektleiter und Mitglied Geschäftsleitung Skiarena Andermatt Sedrun (v.l.). Bild: BBGR/Ammann
Bild: BBGR/Ammann
Richard Atzmüller, Leiter Amt für Raumentwicklung Graubünden und Regierungsrat Marcus Caduff (v.l.). Richard Atzmüller, Leiter Amt für Raumentwicklung Graubünden und Regierungsrat Marcus Caduff (v.l.). Bild: BBGR/Ammann
Bild: BBGR/Ammann
Nina Vuillemin, Projektleiterin neue Brambrüeschbahn Chur, Yvonne Altmann, Gemeindepräsidentin Arosa, Standespräsidentin Aita Zanetti (v.l.). Nina Vuillemin, Projektleiterin neue Brambrüeschbahn Chur, Yvonne Altmann, Gemeindepräsidentin Arosa, Standespräsidentin Aita Zanetti (v.l.). Bild: BBGR/Ammann
Matthias Lechthaler, Geschäftsleiter Pool-Alpin (Mitte), Silvio Schmid, Projektleiter und
Mitglied Geschäftsleitung Skiarena Andermatt Sedrun und Markus Meili, CEO Engadin
St. Moritz Mountains AG (v.l.). Matthias Lechthaler, Geschäftsleiter Pool-Alpin (Mitte), Silvio Schmid, Projektleiter und
Mitglied Geschäftsleitung Skiarena Andermatt Sedrun und Markus Meili, CEO Engadin
St. Moritz Mountains AG (v.l.). Bild: BBGR/Ammann