Organisiert wird dieses beliebte Sprungbrett für grosse Kochkarrieren alljährlich von Transgourmet/Prodega unter dem Patronat des Schweizer Kochverbandes. Gut vier Monate blieben Zeit, eine Lösung zur gestellten Wettbewerbsaufgabe zu kreieren.

Verlangt waren eine Vorspeise aus einem Süsswasserfisch sowie eine Hauptspeise unter anderem mit Schweinefleisch. Die Wettbewerbskommission des Schweizer Kochverbandes bewertete anschliessend in einem anonymisierten Verfahren alle Einsendungen und bestimmte die besten neun Kochlernenden.

Grosse Plattform
Für die neun «Gusto22»-Finalteilnehmenden beginnt nun eine spannende Zeit. So ist es fester Bestandteil der bewährten Nachwuchsförderung, den Lernenden eine möglichst grosse Plattform zu bieten. Dies beginnt mit einem Anlass im Januar, an dem sie bei Leading Partner Emmi in Kaltbach den «Gusto22»-Sponsoren vorgestellt werden. Dazu gehören über 50 Unternehmen, unter ihnen die weiteren Leading Partner Bell, Kadi und Valser.

Im Februar folgt ein Trainingstag bei Experten der Schweizer Kochnationalmannschaften. Teammanager Tobia Ciarulli und Coach Thomas Kuster helfen, die Kochkünste zu verfeinern und die Wettbewerbssituation zu üben. Gleichzeitig ist das eine ideale Gelegenheit, Kontakte zu knüpfen.

So hat sich «Gusto» längst als Talentpool für die Schweizer Junioren-Kochnationalmannschaft etabliert. Im aktuellen Team sind gleich fünf von acht Mitglieder ehemalige «Gusto»-Teilnehmende, unter ihnen Laura Loosli, «Gusto19»-Gewinnerin, und Dalila Zambelli, «Gusto21»-Gewinnerin.

Nachhaltige Jugendförderung mit partnerschaftlicher Unterstützung
«Gusto» ist die Schweizer Meisterschaft für Kochlernende im 2. und 3. Lehrjahr. Organisiert wird diese von Transgourmet/Prodega unter dem Patronat des Schweizer Kochverbandes.
Mit «Gusto» setzt sich der Belieferungs- und Abholgrosshändler für eine nachhaltige Berufsbildung und die Zukunft der Kochbranche ein. Die Meisterschaft ist die ideale Vorbereitung auf die Lehrabschlussprüfung. Gleichzeitig sammeln die jungen Talente hier wichtige Erfahrungen für ihr späteres Berufsleben und können sich im Rahmen des Wettbewerbs einem breiten Publikum präsentieren.

Möglich ist die Durchführung von «Gusto» nur dank der grosszügigen Unterstützung vieler Sponsoren aus Industrie und Handel. Neben Bell, Emmi, Kadi und Valser, die sich als Leading Partner engagieren, steuern weitere Sponsoren wichtige Unterstützung zur Durchführung des Anlasses bei.

«Gusto – the show» im Casino Bern
Am 31. März gilt es für die «Gusto22»-Finalteilnehmenden dann ernst: In einem Live-Wettkochen haben sie drei Stunden Zeit, um ihre eingereichten Gerichte in der Berufsschule Baden (BBB) vor den Augen einer fachkundigen Jury zuzubereiten.

Diese achtet auf Punkte wie Kochtechnik, Mise en Place, Wirtschaftlichkeit oder Hygiene. Eine zweite Jury degustiert die Vor- und Hauptspeisen im Anschluss anonymisiert und bewertet Geschmack und Präsentation.

Einen Tag später, am 1. April 2022, findet «Gusto – the show» im Casino Bern bei Ivo Adam statt. Bei der von Sven Epiney moderierten Gala gehört den Finalteilnehmenden nochmals die grosse Bühne. Im Beisein zahlreicher Gäste werden einen Abend lang die Leistungen der jungen Talente gewürdigt. Der Anlass wird auch im Live-Stream übertragen, Informationen dazu finden sich ab März auf transgourmet.ch/Gusto.

Krönender Abschluss des Abends bildet die Rangverkündigung, bei der die oder der beste Kochlernende 2022 und damit die Nachfolge von Dalila Zambelli gekürt wird, die 2021 den Titel zum ersten Mal ins Tessin holte. Zu gewinnen gibt es unter anderem zwei Wochen in Hongkong (1. Preis) sowie jeweils eine Woche in Berlin (2. Platz) oder in St. Moritz (3. Platz).


Die Finalisten im Überblick

  • Ilja Robin Feller, Restaurant Dampfschiff, Thun, 2. Lehrjahr
  • Andreas    Grossen, Restaurant Alpenblick, Adelboden, 2. Lehrjahr
  • Luca Heiniger, Restaurant Panorama Hartlisberg, Steffisburg, 3. Lehrjahr
  • Athina Karavouzi, Park Hyatt, Zürich, 2. Lehrjahr
  • Patrick Lätsch, Universitätsspital, Zürich, 2. Lehrjahr
  • Marius Rohde, Stiftung Wagerenhof, Uster, 3. Lehrjahr
  • César Luis Sanchez Sanchez, Zieglerküche Stadt Bern, Bern, 2. Lehrjahr
  • Fynn Thielen, The Dolder Grand, Zürich, 2. Lehrjahr
  • Noah Waber, Congress Hotel Seepark, Thun, 2. Lehrjahr

Drei Fragen an Doris Vögeli, «Gusto»-Jurypräsidentin und Mitglied der Wettbewerbskommission des Schweizer Kochverbandes

Doris Vögeli, was ist der Jury dieses Jahr bei den eingereichten Gerichten besonders aufgefallen?
Schön zu sehen war, dass sich die Qualität der Fotos merklich verbessert hat. Fast alle Bilder haben uns sofort angesprochen und Lust auf mehr gemacht. Nicht wenige Dossiers enthielten ausserdem Einflüsse aus der asiatischen Küche oder die Gerichte wurden mit exotischen Gewürzen kombiniert. So lassen sich anhand der eingereichten Gerichte von Jahr zu Jahr auch die aktuellen Gastronomietrends mitverfolgen. Sehr erfreulich war auch, dass viele Teller innovativ, modern und frech angerichtet waren.

Wo gab es die meisten Abzüge und was raten Sie diesbezüglich zukünftigen Teilnehmenden?
Es gab leider auch einige eher altmodisch angerichtete Teller. Da muss man sich inspirieren lassen und Trends mitverfolgen. Andere haben den Sprung ins Finale nicht geschafft, weil sie schlicht zu viel wollten und zu viele Geschmäcker auf einem Teller kombiniert haben. Hier wäre weniger mehr gewesen. Ausserdem hatte es auch dieses Jahr wieder Teilnehmende, welche die Wettbewerbsaufgabe nicht erfüllt haben. Diese muss wirklich immer ganz genau gelesen werden.

Sie sind bei «Gusto22» das letzte Mal als Jurypräsidentin tätig. Was ist Ihr Fazit nach 14 Jahren Jurytätigkeit bei «Gusto»?
Es war eine schöne Zeit, eine Arbeit, die ich gerne gemacht habe. Aber jetzt mache ich der nächsten Generation Platz und Yanick Mumenthaler übernimmt ab «Gusto23» meine Nachfolge. Gleichzeitig werde ich natürlich immer mit «Gusto» verbunden bleiben. Ich bin froh, dass es die Schweizer Meisterschaft für Kochlernende in dieser Form noch immer gibt. In einer Zeit, in der viele andere Kochwettbewerbe verschwunden sind und es immer weniger Kochlernende gibt, ist ein solches Instrument zur Jugendförderung elementar.