Der Beitrag entspreche «zwar nicht der gängigen Unterstützungspraxis des Fonds», hält der Regierungsrat in seinem Antrag an den Kantonsrat fest. Mit der Renovation des Albisgütli-Restaurants werde aber indirekt eine gemeinnützige Wirkung erzielt. Denn das Restaurant bilde die betriebliche Grundlage, dass dass mittlerweile überregional bedeutende Knabenschiessen sowie weitere Anlässe durchgeführt werden könnten. Ohne Sanierung wären die Veranstaltungen gefährdet, der Betrieb im Schützenhaus müsste mittelfristig wohl eingestellt werden, schreibt der Regierungsrat.
Das Restaurant Schützenhaus Albisgütli sei im Stil einer Festhütte gebaut worden und gelte als letzter Zeitzeuge der eidgenössischen Festkultur des 19. Jahrhunderts, würdigt der Regierungsrat den 1898 eingeweihten Komplex. In architekturhistorischem Zusammenhang sei dieser auch schon als «Kathedrale der Republik» und «Weiheort des patriotischen Selbstbewusstseins» bezeichnet worden.
Eine Auffrischung in drei Etappen
Die Anlage gehört dem Verein «Schützengesellschaft der Stadt Zürich», der jährlich zwischen 250'000 und 500'000 Franken für den Erhalt des Gebäudes aufwirft. Dieses wurde 1980 letztmals umfassend saniert. Nun steht der Verein vor einer grossen Sanierung, die er nicht alleine stemmen kann: Er plant eine Auffrischung in drei Etappen, die insgesamt 15 bis 16 Millionen kosten wird.
Der beantragte Beitrag aus dem Lotteriefonds ist ausschliesslich für die erste Etappe – die Sanierung des Restaurants – vorgesehen, die von April bis Dezember 2019 erfolgen soll. Weitere Beiträge für die danach folgenden Projekte – die Erneuerung der Festhalle sowie die Arbeiten an der Aussenhülle und der Umgebung – schliesst der Regierungsrat in seinem Antrag aus. Der Verein hatte um einen Kantonsbeitrag in Höhe von 2 Millionen Franken ersucht. Der Regierungsrat kürzte ihn, da ein öffentlicher Restaurationsbetrieb unterstützt wird. Wegen der Bedeutung der Veranstaltungen erachtet der Regierungsrat aber 1,5 Millionen als angemessen. (sda)