Das Qualitätsbewusstsein wird im Schweizer Tourismus seit langem mit einem speziellen «Q-Programm» erfolgreich gefördert. Diese Erfahrungen lassen sich für den Agrotourismus bestens nutzen, wie die Hochschule für Agrar-, Forst- und Lebensmittelwisschenschaften  in Zollikofen in einer Medienmitteilung schreibt. Zur Förderung der Qualität haben nun kantonale Bauernverbände, der Schweizer Tourismus- Verband STV, Bed and Breakfast Switzerland, der Schweizerische Bäuerinnen- und Landfrauenverband und die Hochschule für Agrar-, Forst- und Lebensmittelwissenschaften HAFL der Berner Fachhochschule (BFH/HAFL) ein Projekt lanciert.

Tagung zum Thema:
Die Tagung zur Qualität im Agrotourismus und regionale Kulinarik findet am 23. August 2018 von 9.30 bis 16.00 Uhr auf dem Bächlihof in Jona am Zürichsee statt.
Kosten: Anmeldungen bis 15. Juli 80 Franken, danach 95 Franken.
Weitere Infos zum Programm und Anmeldung unter:
www.hafl.bfh.ch/agrotourismus oder veranstaltungen.hafl[at]bfh.ch

Kernelement des gemeinsamen Qualitätsprojekts ist die Entwicklung einer neuen webbasierten E-Learning Plattform für Landwirtinnen und Landwirte. Diese soll es erlauben, einen Qualitätslehrgang bequem von zu Hause aus oder unterwegs mit Tablet oder Smartphone zu absolvieren. Bei Bedarf kann bei zahlreichen landwirtschaftlichen Bildungszentren in der ganzen Schweiz ein Unterrichtsmodul zum Thema Agrotourismus besucht werden. Der Ausbildungsnachweis wird zudem vom Schweizer Tourismus-Verband für die Erlangung des weitverbreiteten und in der Branche gut verankerten «Q1- Zertifikats» akzeptiert.

Neben der Qualität ist auch das richtige Angebot entscheidend: Gemäss einer Marktanalyse der BFH-HAFL aus dem Jahr 2016 sind potenzielle Gäste sehr affin für typisch bäuerliche Kulinarik mit hofeigenen oder regionalen Produkten. Dieses Alleinstellungsmerkmal der Landwirtschaft sollte mit qualitativ hochwertigen Angeboten vermehrt ausgenutzt werden. Besonders das Frühstück mit frischem Brot, Zopf, Butter oder Eierspeisen wird laut Studie von den Gästen sehr geschätzt.

Das gastronomische Angebot lässt sich zudem mit komfortablen Übernachtungsmöglichkeiten und weiteren touristischen Zusatzleistungen wie Mitarbeit auf dem Hof oder speziellen Wellnessangeboten kombinieren. Im Idealfall vereint der Agrotourismus folglich die landwirtschaftliche Produktion mit der touristischen Service-Qualität. Diese Voraussetzungen verlangen nach einer engen Zusammenarbeit von Landwirtschaft und Tourismus.

htr/dst