Swiss Medical Network werde in den kommenden drei Jahren 25 Millionen Franken in Projekte der Hôpital du Jura bernois (HJB) an den Standorten Moutier und Saint-Imier investieren, teilten Aevis Victoria und der Berner Regierungsrat am Freitag gemeinsam mit.
Es sei erste Mal, dass sich eine Privatgruppe an einem Spital, das dem Kanton Bern gehört, beteilige, hiess es im Communiqué. In der sich rasch wandelnden Spitallandschaft stelle die öffentlich-private Partnerschaft den langfristigen Fortbestand des akutsomatischen und psychiatrischen Angebots für die französischsprachige Bevölkerung des Kantons Bern sicher.
Zum Hôpital du Jura bernois gehören die Spitäler von Moutier und Saint-Imier, der psychiatrische Stützpunkt mit der Klinik Bellelay sowie das Medizentrum in Tavannes. HJB hält ebenfalls Beteiligungen am Medizentrum in Moutier, an der interjurassischen Zentralapotheke, am Röntgeninstitut des Berner Juras sowie am Radio-Onkologie-Zentrum Biel-Seeland-Berner Jura.
Mitte Juli hatte der Verwaltungsrat des Hôpital du Jura bernois bekannt gegeben, dass er eine Schweizer Grossbank beauftragt habe, einen Käufer für das Spital in Moutier zu finden. Aevis Victoria meldete kurz darauf bereits Interesse an einer Zusammenarbeit an.
Die Beteiligung an HJB sei Teil der Strategie, ein regionales integriertes Versorgungssystem zu entwickeln, schrieb Aevis Victoria nun. Die Gruppe war im Herbst 2018 über eine Partnerschaft mit der Siloah AG in den Berner Spitalmarkt eingetreten. Sie übernahm von der Berner Klinik die chirurgischen Aktivitäten.
Mögliche Zusammenarbeit mit Kanton Jura
In einem Gespräch mit der Finanznachrichtenagentur awp sagte Verwaltungsratsdelegierte Antoine Hubert am Freitag, es sei möglich, das HJB-Aktienkapital für weitere Partner zu öffnen – «beispielsweise den Kanton Jura».
Hubert sagte weiter, die Annäherung an die HJB SA sei schrittweise erfolgt. Schon seit fünf Jahren bestehe eine Partnerschaft bei Radiologiezentren.
Die Privatklinik- und Hotelgruppe hofft, dass die Partnerschaft im Berner Jura nur der erste Schritt ist hin zu weiteren Kooperationen zwischen öffentlichen Spitälern und privaten Anbietern im Gesundheitswesen.
Zur Aevis-Gruppe gehört neben dem Medical-Geschäft auch die aus Victoria-Jungfrau Collection AG. Das Portfolio der Hotelgruppe umfasst die Luxushäuser Victoria-Jungfrau Grand Hotel & Spa Interlaken, Palace Luzern, La Réserve Eden au Lac Zürich, Bellevue Palace Bern, Crans Ambassador Crans-Montana. (sda/awp/htr)