Nachdem bekannt ist, dass sich die Reka am Projekt Hotel Scaletta S-chanf beteiligt, stellt sich die Frage zur Projektfinanzierung. Nach wie vor setzt die Stiftung Scaletta S-chanf auf das Modell Public-Private-Partnership. Stiftungsratspräsident Herbert Schmid erklärt.

Herbert Schmid, die Reka verpflichtet sich nicht nur als Betreiberin des neuen Hotel Scaletta S-chanf, sie beteiligt sich auch mit einem namhaften Betrag am Bauvorhaben. Ist die Projektfinanzierung nun definitiv gesichert? 
Die Projektfinanzierung ist noch nicht gesichert. Es fehlen immer noch rund 500'000 Franken an Stiftungseigenkapital. Zurzeit laufen grosse Anstrengungen bei Stiftungen und Institutionen, um diese Lücke rasch möglichst zu schliessen. Die Stiftung erhofft sich durch die breite Kommunikation auch weitere Interessentinnen und Interessenten für die Beherbergungsdividende. Unter dem Claim «schenken Sie sich ein Hotelzimmer im Engadin» bietet die Stiftung für jeweils 10'000 Franken Spende eine gratis Übernachtung in der Nebensaison über die nächsten 20 Jahre.  [RELATED]

Welche Vorteile ergeben sich für das Projekt Hotel Scaletta S-chanf durch eine Stiftung?
Die Stiftung Scaletta S-chanf wurde 2020 gegründet mit dem Zweck das Hotel Scaletta zu kaufen, umzubauen und einem langfristigen Betrieb zuzuführen. Die Stiftung eignet sich als gemeinnützige Organisation gut, um an verschiedene Fördergelder und zinsvergünstigte Darlehen zu gelangen. Die Stiftung garantiert zudem auch den langfristigen Entzug des Hotels aus der Immobilienspekulation. Ausserdem ist die Stiftung steuerbefreit.

Warum hat sich die Stiftung Scaletta S-chanf für die Finanzierung durch Public-Private-Partnership entschieden?
Das historische Hotel Scaletta hat für S-chanf und seine Bevölkerung eine sehr grosse, strukturelle Bedeutung. Die Standortgemeinde hat sich deshalb in zwei Gemeindeversammlungen mehrheitlich für die Projektunterstützung mit 1,8 Millionen Franken ausgesprochen. Dieser Betrag ist unter anderen die Basis für eine erfolgreiche Finanzierung.

Es ist unter der lokalen Bevölkerung und in der Region unbestritten, dass es wieder ein lebendiges Hotel mit Restaurant in S-chanf braucht.

Eignet sich jedes Projekt für ein Public-Privat Partnership-Modell?
Ich denke nicht. Entscheidend ist, dass das Projekt in einem übergeordneten, öffentlichen Interesse steht. 

Wie ist die Resonanz auf das Hotel-Projekt?
Es ist unter der lokalen Bevölkerung und in der Region unbestritten, dass es wieder ein lebendiges Hotel mit Restaurant in S-chanf braucht. S-chanf ist als Tor zum Schweizer Nationalpark und als Zielort des Engadin Skimarathon ein wichtiger Ort im Oberengadin, seit zehn Jahren leider ohne Hotelinfrastruktur. Das Hotel Scaletta ist auch in der Destinationsstrategie der Tourismusregion Maloja als Projekt erster Priorität aufgeführt. 

Welche Hürden gilt es nun nach der Zusage von Reka vor dem offiziellen Baustart noch zu bewältigen?
Noch in diesem Jahr soll das Hotel durch die Stiftung käuflich erworben werden, hierfür muss die Finanzierung definitiv gesichert sein. Parallel dazu laufen die Planungsarbeiten in Absprache mit der Kantonalen Denkmalpflege und dem Betreiber, so dass mit den Umbau- und Sanierungsarbeiten im April 2025 begonnen werden kann.