In Zusammenarbeit mit diversen touristischen Partnern der Region garantiert die Hotellerie eine hohe Wertschöpfung für Thun und die Region Thunersee. Im Vergleich zu benachbarten Regionen weist die Region einen hohen Anteil an Schweizer Gästen auf. Die Tendenz der kommenden Jahre zeigt eine positive Entwicklung bei der Nachfrage. Doch wie sieht die Akzeptanz bei der Bevölkerung und den Behörden aus? Erstmals wurden spezifische Kennzahlen erhoben und die Mitglieder zu brennenden Themen wie der Mitarbeiter-Zufriedenheit, Bautätigkeit und dem Branchen-Image befragt.
Hotelierverein Thunersee
Der Hotelierverein Thunersee besteht aus 35 Beherbergungsbetrieben und vertritt deren Interessen in der Stadt Thun, rund um den Thunersee sowie im Berner Oberland. Neben dem Engagement in politischen und touristischen Institutionen organisiert der Hotelierverein Thunersee auch regelmässig Informations- und Weiterbildungsveranstaltungen für seine Mitglieder und pflegt die aktive Zusammenarbeit mit anderen Leistungsträgern in der Region.
Fachkräftemangel omnipräsent
Während der Sommersaison 2018 haben die Mitgliederbetriebe rund 1200 Voll- und Teilzeitstellen angeboten und insgesamt werden 96 Lernende in 22 Betrieben ausgebildet. Die meisten Betrieben geben an, dass Ihre Mitarbeiterkosten zwischen 46-50 Prozent des Umsatzes ausmachen, in einigen Betrieben sogar mehr, was im Vergleich zu anderen Branchen sehr hoch ist.
Ein grosses Thema ist auch in dieser Region der Fachkräftemangel. Es wird immer schwieriger, qualifizierte Mitarbeiter zu finden. Am ausgeprägtesten ist dies im Bereich Küche, Service und Hauswirtschaft. In Angesicht der rückläufigen Nachfrage nach Lehrstellen, wird sich die Situation in Zukunft noch verschärfen.
Der Hotelierverein Thunersee organisiert unter anderem Mitarbeiter Weiterbildungen. Die am meisten gewünschten Inhalte sind: Mehrwerte für den Gast schaffen, Erste-Hilfe, Umgang mit schwierigen Gästen, Sicherheit am Arbeitsplatz oder Verhalten bei Notfällen.
Wachsende Bautätigkeit und mässiges Image der Branche
Die Mitgliederbetriebe wurden über die Bautätigkeiten im Jahr 2018 und für die folgenden Jahre befragt. Dabei ist eine Zunahme und somit eine zuversichtliche Prognose sichtbar (2018: 13.2 Millionen Franken/ 2019: 15 Millionen Franken). Davon profitieren vor allem die Baubranche und die Zulieferer aus der Region. 82.7 Prozent der Betriebe ist es wichtig, bei der Bautätigkeit das einheimische Gewerbe zu berücksichtigen. Oft sogar die gleichen Firmen. Der Preis spielt dabei auch eine wichtige Rolle.
Hier sind der Hotelierverein Thunersee und seine übergeordneten Verbände gefordert: Das Image der Branche könnte gemäss Umfrage besser sein. In Anbetracht der Anzahl Beschäftigten, der Investitionen und der Wertschöpfung für die Region ist das Image nicht so gut wie erhofft. Auch wünschen sich viele Mitglieder einen grösseren Einfluss in der Politik sowie eine Image-Förderung beim lokalen Arbeitsmarkt und auf den Berufsberatungen. (htr)