Frage: Wie stelle ich sicher, dass meine Gäste in jedem Zimmer des Hotels ein stabiles und leistungsfähiges WLAN haben?
Antwort: Die Stabilität und Leistung des Gäste-WLAN hängt per se von zwei Faktoren ab: einerseits von der verfügbaren Bandbreite vor Ort, andererseits von der gewählten Dichte der WLAN-Anlage.
Kapazität der Datenautobahn Die maximal verfügbare Bandbreite ist durch die entsprechende Infrastruktur vor Ort vorgegeben – sprich ob das Hotel einen Kupfer- oder Glasfaseranschluss besitzt –, aber auch von der gewählten Ausprägung Ihres Internetabonnements abhängig. Klar ist: Je mehr Bandbreite zur Verfügung steht, desto leistungsfähiger ist das Gäste-WLAN. Denn die Gäste teilen sich die vorhandenen Kapazitäten. Und wollen alle zur gleichen Zeit im Internet surfen, Videocalls führen oder Filme streamen, kann es – wie auf einer Autobahn zur Stosszeit – zu einem Stau kommen und die Verbindung beeinträchtigt werden.
Deshalb lohnt es sich, nebst dem durchschnittlichen Bandbreiten-Bedarf pro Gast auch den Bedarf zu sogenannten Peak-Zeiten zu berücksichtigen. Soll es die zweispurige Autobahn sein, auf der sich gegen 17 Uhr der Verkehr staut, oder doch lieber die vierspurige Autobahn, die jedoch den Rest des Tages kaum befahren ist? Diesen Grundsatzentscheid kann Ihnen niemand abnehmen. Wichtig ist, dass Sie den Entscheid bewusst treffen und beim Internetanbieter das passende Abonnement beziehen. Wir empfehlen unseren Kunden nach Möglichkeit eine Umsetzung, die den Gästen auch in Peak-Zeiten eine gute WLAN-Experience bietet. Steht aufgrund der Infrastruktur vor Ort (Leitungen) nicht genügend Bandbreite zur Verfügung, besteht die Möglichkeit, ergänzend einen Mobile Access einzurichten.
Die richtige Platzierung Nebst der Bandbreite ist wie erwähnt auch die Dichte der WLAN-Anlage ein zentraler Faktor. Sie bestimmt, wie gut die Abdeckung im Hotel respektive in den einzelnen Zimmern ist. Primär sind dafür sogenannte Access Points (kleine Boxen an der Decke) verantwortlich, die das WLAN-Signal weitertragen respektive verstärken und damit für einen besseren und stabileren Empfang sorgen. Die WLAN-Abdeckung können Sie dementsprechend mit zusätzlichen WI-FI Access Points nach Belieben erhöhen.
Hier gibt es fast keine Grenzen. Sie können WLAN-Anlagen bauen, die jeden noch so kleinen Winkel im Hotel abdecken und bis zu mehrere Tausend User zulassen. Damit die Kosten dabei jedoch nicht aus dem Ruder laufen, lohnt es sich gerade für kleine und mittelgrosse Hotels, zu evaluieren, wo eine gute Abdeckung überhaupt zwingend notwendig ist (zum Beispiel in der Lobby oder auf den Zimmern) und wo allenfalls nicht (zum Beispiel in der Garage oder auf den Toiletten) und die Anzahl der Access Points entsprechend auszuwählen sowie deren ideale Platzierung zu bestimmen.[RELATED]
Sie sehen, es gibt einiges, das Sie tun können, um die Leistung und Stabilität des Public WLAN (PWLAN) zu verbessern. Angesichts der zunehmenden Bedeutung digitaler Dienste über breite Bevölkerungsgruppen hinweg kommt langfristig gesehen kaum ein Hotelier an der PWLAN-Frage vorbei. Copy-Paste-Lösungen sind jedoch meist fehl am Platz, da sowohl die Lage des Hotels, die Architektur und Infrastruktur als auch die Zusammensetzung der Gäste und deren Bedürfnisse bei der Planung und Umsetzung einer PWLAN-Lösung berücksichtigt werden sollten.
Goran Spirov ist Product Manager und Spezialist für Vernetzungslösungen bei Swisscom.