Der Ständerat hat die Motion der St. Galler SVP-Ständerätin Esther Friedli zur Verlängerung des MWST-Satzes von 3,8 Prozent für Beherbergungsleistungen mit 37 Stimmen angenommen. Die Annahme stelle einen wichtigen Erfolg für die Branche dar und unterstreiche ihre wirtschaftliche Relevanz, erklärt HotellerieSuisse. Der Nationalrat wird seine Entscheidung in der Sondersession im Mai treffen.

HotellerieSuisse setzt sich gemeinsam mit dem Schweizerischen Tourismusverband und Gastrosuisse dafür ein, dass die grosse Kammer die Bedeutung des reduzierten Mehrwertsteuersatzes für die Wettbewerbsfähigkeit des Schweizer Tourismus anerkennt und die Motion unterstützt. 

Wettbewerbsfähigkeit bewahren  
Nahezu alle europäischen Staaten gewähren Beherbergungsbetrieben einen reduzierten Mehrwertsteuersatz, um deren Wettbewerbsfähigkeit zu stärken. Diese Massnahme trägt dem Charakter der Branche als Exportsektor Rechnung, der seine Leistungen ausschliesslich im Inland erbringt. Besonders für die Schweiz sei der reduzierte Satz entscheidend, da das Preisniveau im Vergleich zum Ausland deutlich höher sei, heisst es weiter.

«Die Verlängerung des reduzierten Mehrwertsteuersatzes ist essenziell, um unsere Wettbewerbsfähigkeit zu erhalten. Ohne diese Massnahme droht ein Nachfragerückgang, der sich auf die gesamte Wertschöpfungskette des Tourismus auswirken würde», warnt Nicole Brändle, Direktorin von HotellerieSuisse. Internationale Gäste, insbesondere aus Europa, seien preissensitiv und würden bei steigenden Kosten rasch auf alternative Destinationen ausweichen. Aktuell entfallen rund 60 Prozent der Logiernächte auf ausländische Gäste. 

Planungssicherheit und Investitionen fördern 
Der aktuelle Beherbergungssatz läuft 2027 aus. Ohne eine Verlängerung könnte ein Nachfragerückgang die Beherbergungsbranche verunsichern. Für langfristige Investitionen ist jedoch Planungssicherheit entscheidend. Ein stabiler regulatorischer Rahmen sei daher essenziell, um die Weiterentwicklung der Branche nicht zu gefährden, so HotellerieSuisse.

Tourismus nicht zusätzlich belasten  
Zusätzlich zur drohenden Mehrwertsteuererhöhung sieht das Entlastungspaket 2027 Einsparungen für den Tourismus vor. Geplante Kürzungen bei zentralen Förderinstrumenten wie Innotour, Schweiz Tourismus und der Neuen Regionalpolitik würden die Branche erheblich schwächen. Der gleichzeitige Wegfall des reduzierten Mehrwertsteuersatzes würde diese Belastung weiter verschärfen. (mm)