Samuel Bichsel, das Hotel Mürren Palace hat eine bewegte Geschichte hinter sich, von Bränden über Besitzerwechsel bis hin zu Konkursen. Was motivierte Sie, dieses traditionsreiche Haus wieder zum Leben zu erwecken?
Für jeden Tourismusort ist ein leeres oder geschlossenes Hotel ein Image-Verlust. Das Hotel Mürren Palace ist nicht nur aufgrund seiner imposanten Lage in Mürren, sondern auch aufgrund der Verbindung zum alpinen Sportzentrum extrem wichtig. Die direkte und indirekte Wertschöpfung sowie die Weiterentwicklung vom Tourismusort Mürren spielten in den Überlegungen und Motivation der Involvierten eine zentrale Bedeutung. [RELATED]

Der Hotelname «Mürren Palace» ist eine Hommage an die Ära der Grandhotels. Inwiefern spiegelt sich diese Tradition nach der Neueröffnung wider?
Da es verschiedene Palace Hotels gibt, war uns wichtig, dass wir als «Mürren Palace» auftreten. Um auf die Tradition des Hauses anzuspielen, basiert das Einrichtungskonzept auf Farbkombinationen in Anlehnung an die Beaux-Arts-Epoche.

Die Finanzierung des Projekts und das ambitiöse Bauprogramm waren die grösste Herausforderung.

Welche Herausforderungen gab es bei der Renovierung und Erweiterung des «Mürren Palace»?
Einerseits war da der Bewilligungsprozess, welcher mittels Work-Shop-Verfahren gewählt wurde. Was überhaupt nicht selbstverständlich war: Es gab trotz Änderung der Überbauungsordnung sowie mehreren Baugesuchen keine einzige Einsprache. Die grössten Herausforderungen waren die Finanzierung des Projekts und das ambitiöse Bauprogramm. Aber auch der organisatorische Aufwand der Logistik im autofreien Tourismusort auf 1650 Meter über Meer ist nicht zu unterschätzten.

Welche Zielgruppen möchten Sie im neuen «Mürren Palace» ansprechen?
Wir haben viel Platz. Wir haben mit dem Body & Mind Zentrum, dem kleinen Kinoraum sowie dem Gastronomieangebot ein breites Angebot. Im Fokus stehen Familien, «Dinks» (Double Income, No Kids Anm. der Red.) und die Golden Agers. Im Buchungsverhalten zeigt sich: Die drei Generationen planen gemeinsame Ferien. 

Das «Mürren Palace» – insbesondere das Restaurant Palace Hall – soll nicht nur für Hotelgäste, sondern auch für die lokale Bevölkerung zu einem Treffpunkt werden. Wie soll das gelingen?
Unsere Gastronomie wird für Hotel- wie auch für externe Gäste geöffnet sein. Und: Wir haben den Mürren-Palace-Club gegründet, damit haben wir bereits 50 Mitglieder, welche sich mit dem «Mürren Palace» verbunden fühlen. Uns ist wichtig, keine Hemmschwellen aufzubauen – daher eben der Name. Das «Mürren Palace» ist mit dem Ort verbunden.