Die 22. Plattform vom Zürcher Hotelier Verein (ZHV) und Zürich Tourismus beleuchtete die Thematik Nachwuchs und Fachkräftemangel. Resultate einer Umfrage unter Nachwuchskräften wurden von der jungen Generation der Zürcher Hotellerie präsentiert und anschliessend im Podium mit Koryphäen aus dem Gesundheitswesen, der Hotellerie sowie seitens Arbeitnehmerverbände diskutiert.
Vier Nachwuchskräfte bildeten das OK der diesjährigen Plattform. Sie sind zwischen 17 und 23 Jahren jung und gehören zu den begehrten Nachwuchstalenten: Colin Dudler vom Hotel Sedartis, Marija Lilic vom «Belvoirpark», Chiara Notter vom Radisson Blu Flughafen und Gianna Tinner vom «The Dolder Grand». Jörg Buckmann hat das Quartett bei der Organisation des Anlasses begleitet.
Umfrage beim Nachwuchs
Die Umfrage unter den Jungen brachte Klartext: «Liebe Hoteliers, wir sind in Ausbildung. Wir schätzen es sehr, internationalen Kontakt zu Menschen und vielfältige Arbeitsfelder zu haben. Gleichzeitig sind wir an allen Fronten gefordert. Wir möchten unsere Freizeit planen können, unser Umfeld nicht erst am Vortag über Arbeitsplanänderungen informieren müssen und am Samstagabend gehen wir gerne in den Ausgang. Hand aufs Herz: Wie ging es Ihnen damals? Wertschätzung ist uns wichtig, das spornt uns an. Ein passender Lohn wäre angebracht. Was in der Lehre überdurchschnittlich ist, wird im Anschluss langfristig unterdurchschnittlich. Weshalb sollen wir uns das antun? Warum können in der Hotellerie nicht auch Nachtwachen und Wochenendpersonal eingestellt werden?».
Auf dem Podium wurden die Umfrageresultate aufgenommen von Andrea Reinelt (Spitex Zürich), Claudia Züllig-Landolt (Schweizerhof Lenzerheide) und Urs Masshardt (Hotel & Gastro Union). Alle drei sind für viele Facetten des Nachwuchses zuständig und engagiert in zugehörigen Projekten und Betrieben. Die Spitex Limmat habe die Chefs abgeschafft: «Es funktioniert wunderbar. Es sind alle gleichwertig, die Involviertheit motiviert unglaublich», legt Reinelt in einem vorgängigen Referat dar.
Fachkräftemangel wird sich mit Hotelboom zusätzlich verschärfen
Die Experten waren wenig erstaunt ob der Resultate der Umfrage. Dennoch ist der Tenor klar: Hier gibt es zu tun, man muss umdenken in der Hotellerie. Sich öffnen, von anderen Branchen lernen und das Undenkbare versuchen in Erwägung zu ziehen. Der Fachkräftemangel wird sich mit dem Hotelboom in Zürich zusätzlich verschärfen.
Martin vom Moos, Präsident der Zürcher Hoteliers, gibt sich trotzdem zuversichtlich: «Die Zürcher Hoteliers sind sehr offen, auch selbstkritisch und vorwärtsschauend – sie werden diese Herausforderung richtig angehen». Das Projekt «Future Hospitality » von HotellerieSuisse enthalte beispielsweise viele Lösungsansätze für die Betriebe und die Hotelier-Verbände seien sehr engagiert in darausfolgenden Projekten. (htr)