Im Tessin müssen ab Mittwoch alle Bars bereits um 19 Uhr, alle anderen Restaurationsbetriebe um 22 Uhr schliessen. Damit sollen die Kontakte in der Vorweihnachtszeit reduziert werden, wie der Tessiner Regierungspräsident Norman Gobbi am Montagnachmittag vor den Medien erklärte.
Im Kanton Thurgau wird die Sperrstunde auf 22 Uhr vorverlegt und es gilt neu eine Pflicht für Homeoffice. Einschränkungen gibt es im Thurgau zudem bei Veranstaltungen (zehn statt 50 Personen) und bei Treffen gilt die Zwei-Haushalte-Regel. Die neuen Regelungen treten ab Mittwoch um Mitternacht in Kraft.
Lockerungen in der Westschweiz
Auf der anderen Seite werden in der Westschweiz die Massnahmen gelockert. Im Kanton Genf werden die Restaurants und Bars ab kommenden Donnerstag wieder öffnen können. Die Zahl der Personen pro Tisch wird auf vier begrenzt sein, und die Lokale müssen um 23 Uhr schliessen. Der Genfer Staatsrat lockert auch die Massnahmen zur Einschränkung privater Treffen. Zwischen dem 23. Dezember und dem 3. Januar können zehn statt fünf Personen zusammenkommen, darunter auch Kinder.
Auch die anderen Westschweizer-Kantone werden ab Donnerstag ihre Restaurants wieder öffnen – mit Ausnahme des Wallis, dort öffnen sie am 14. Dezember wieder.
Der Kanton Waadt erhöht aber die Kapazitäten für das Contact-Tracing. Die Behörden haben seit dem 27. November wieder die Kapazität für eine erweiterte Kontaktnachverfolgung, die nicht nur auf die engsten Kontakte beschränkt ist. Sie fokussieren auch auf Freunde, Berufskontakte und Sport-Kameradinnen und- Kameraden. Zudem soll sich die Bevölkerung bereits bei geringsten Massnahmen testen lassen.
Am Status Quo hält etwa der Kanton Aargau fest, der vorerst keine zusätzlichen Massnahmen zur Eindämmung der Corona-Pandemie ergreift. Die sozialen Kontakte sollen gemäss Kanton aber weiter reduziert werden, damit das Gesundheitswesen nicht über seine Kapazitätsgrenzen kommt.
Impfdosen mit Vertrag gesichert
Während die Kantone während der Vorweihnachtszeit ihre eigenen Wege durch die Pandemie gehen, arbeitet der Bund an der Verfügbarkeit der Impfstoffe für das nächste Jahr. Wie der Bund am Montag bekannt gab, hat er mit Pfizer/Biontech einen Vertrag abgeschlossen, wonach die Firma der Schweiz drei Millionen Impfdosen gegen das Coronavirus liefern soll, sofern die Zulassung durch Swissmedic erfolgt ist.
Damit könnten 1,5 Millionen Personen in der Schweiz geimpft werden. Bisher hat die Schweiz Verträge mit drei Impfstoffherstellern unterschrieben für insgesamt rund 9,8 Millionen Impfdosen. Diese drei Impfstoffhersteller befinden sich zurzeit im Zulassungsverfahren bei Swissmedic.
Hospitalisierte im Frühling älter
Die Zahl der Neuinfektionen belief sich am Montag für die vergangenen 72 Stunden auf 9809 neue Coronavirus-Ansteckungen. Das ist leicht mehr als in der Vorwoche mit 8782 neuen Ansteckungen.
Zudem registrierte das BAG 176 neue Todesfälle und 327 Spitaleintritte. Hier lagen die Zahlen in der Vorwoche etwas höher (195 Todesfälle, 399 Spitaleintritte).
14'368 Personen mussten bisher wegen einer Covid-19-Erkrankung im Spital behandelt werden. Dabei waren jene Personen, die von März bis Mai wegen des Coronavirus hospitalisiert werden mussten, älter als jene, die zwischen Mai und Oktober Spitalpflege brauchten. Das Median-Alter war in der ersten Periode 69 Jahre, in der zweiten 63 Jahre. Das zeigt eine Aufstellung, die das BAG am Montag veröffentlichte.
79 Prozent der Patienten hatten eine oder mehrere Vorerkrankungen, am häufigsten Bluthochdruck (47,5 Prozent). Am zweithäufigsten waren chronische Herz-Kreislauf-Erkrankungen (30,5 Prozent), gefolgt von Diabetes (21,6 Prozent), chronischen Atemwegserkrankungen (16,8 Prozent) und chronischen Nierenerkrankungen (16,2 Prozent). Die Zahl der Todesfälle im Zusammenhang mit einer Covid-19-Erkrankung belief sich am Montag auf 5024. (sda)