Die Zustimmung erfolgte mit 276 zu 123 Stimmen, wie die Gemeinde am Sonntag mitteilte. Die Zollausschluss-Gemeinde Samnaun will mit neuen Anlagen die Attraktivität des Skigebiets so steigern, dass wieder neue Betten gebaut und bestehende besser ausgelastet werden.
Von den insgesamt vier neuen Bahnen erschliessen zwei bereits bestehende Pisten besser, zwei neue Sesselbahnen sollen zusätzliches Gelände für Wintersportler nutzbar machen. Umgesetzt werden sollen die Pläne in den nächsten drei bis fünf Jahren.
Die Anlagekosten werden auf total 90 Millionen Franken geschätzt. 60 Millionen Franken wollen die Bergbahnen Samnaun selbst finanzieren, höchstens 30 Millionen Franken sollen durch eine Aktienkapitalerhöhung hereingeholt werden, zehn Millionen Franken will die Gemeinde in diese Aufstockung einschiessen. Die Erweiterung des Skigebiets ist bereits Teil des regionalen Richtplans.
Umweltverbände protestieren
Das Samnauner Skigebiet gehört aufgrund des Zusammenschlusses mit Ischgl in Österreich unter dem Namen Silvretta Arena zu den grössten Wintersport-Destinationen in den Alpen. 40 Beförderungsanlagen bringen die Wintertouristen in die Höhe. An Spitzentagen bevölkern bis zu 20'000 Personen die Schneehänge.
Gegen die Erweiterung hatten sich im Vorfeld der Abstimmung die Umweltverbände ausgesprochen. Pro Natura, Mountain Wilderness, der WWF und die Stiftung für Landschaftsschutz Schweiz SL schrieben, wertvolle Naturräume und geschützte Landschaften würden zerstört.
Die Verbände sehen in der Neuerschliessung auch wirtschaftlich keinen Sinn, vor allem nicht im «Wettrüsten der Bergbahnen», wie sie betonten. Neue Angebote würden bestehende Skigebiete konkurrenzieren, derweil der Markt stagniere. (sda)