Deshalb rechnet die Baudirektion des Kantons Uri damit, dass sie den Oberalp zwischen Uri und dem Kanton Graubünden bereits am 26. April freigeben kann – eine Woche früher als nach dem schneereichen Winter 2011/2012.
Die Furkapass-Strasse vom Wallis ins urnerische Urserental dürfte gar zwei Wochen früher aufgehen, nämlich am 24. Mai. Am selben Tag ist die Öffnung des Klausenpasses zwischen Uri und Glarus vorgesehen.
Der Sustenpass, der Uri und Bern verbindet, soll am 7. Juni aufgehen, 9 Tage früher als 2012. Die Gotthardpass-Strasse könnte wie im Jahr zuvor am 23. Mai geöffnet werden. Die angepeilten Öffnungsdaten der Baudirektion basieren auf Annahmen.
Je nach Wetter könnten die Pässe auch früher oder später geöffnet werden. Wann diese aufgehen, hängt hauptsächlich von der Witterung ab.
Risiko stets dabei
Jeden Morgen schätzt der Verantwortliche die Lage am Berg ein und entscheidet, ob gearbeitet werden kann. Dabei berücksichtigt er die Wetter- und Lawinenprognosen, wie Louis Baumann am Donnerstag der Nachrichtenagentur sda sagte. Baumann ist Leiter der «Rotte Süd» genannten Unterhaltsequipe für die Autobahn A2 zwischen Amsteg und Airolo. Diese räumt auch die Pass-Strasse über den Gotthard.
«Wenn es Nebel hat, regnet oder schneit, können wir nicht räumen», sagte Baumann. Ab Mai, wenn die Sonne stärker scheine, könne wegen des Lawinenrisikos nur noch am Morgen gearbeitet werden. Am grössten ist das Risiko für die Räumungsequipen aber in der Anfangsphase, wenn die Männer mit ihren Schneefräsen die Strassen räumen.
«Deshalb sind die beiden Equipen, die von Airolo und Hospental her den Gotthardpass mit ihren Schneefräsen räumen, klein», sagte Baumann. Zunächst seien insgesamt nur etwa 15 Mann im Einsatz.
Nach der Räumung kommt die Feinarbeit: Hänge werden gesichert, die Strasse von Felsbrocken befreit, Löcher geflickt sowie Leitplanken und Signale werden montiert. Insgesamt dauern die Arbeiten zwischen drei und vier Wochen.
«Normaler Winter»
Auf dem Gotthardpass hat es gemäss Baumann etwa einen halben bis einen Meter mehr Schnee als im Winter 2011/12. Insgesamt liege zwischen einem und vier Metern, schätzte er. «Auch wenn der Winter in diesem Jahr sehr lange dauert, ist er aus unserer Sicht normal», sagte Baumann.
Gar weniger Schnee als im Vorjahr liegt auf dem Oberalp, wie der stellvertretende Betriebsleiter Kantonsstrassen Uri, Walter Tresch, sagte. Tresch rechnet auf der Passhöhe mit rund anderthalb Metern.
«Die Messstationen zeigten im Vorwinter mehr Schnee», sagte er. Allerdings liegt noch Schnee in tiefen Lagen. Am Oberalp und am Susten sollen die Arbeiten bereits am kommenden Montag beginnen. (npa/sda)