Der Liquiditätsengpass bei Bern Welcome entstand wegen noch offener Fragen rund um die Härtefallhilfe des Bundes. Konkret ist umstritten, ob die Beteiligung der Stadt Bern an Bern Welcome ein Ausschlussgrund für Härtefallhilfen ist. Das von der Stadt gewährte zinslose Darlehen, ein Überbrückungskredit von rund einer Million Franken, dient laut Mitteilung des Gemeinderats «allein der Sicherstellung der Zahlungsbereitschaft der Organisation».
Einnahmen um 70 Prozent eingebrochen
Der Berner Tourismus ist stark von Geschäftsgästen für Kongresse, Events und Meetings abhängig. Sie machen laut Mitteilung rund 75 Prozent der Wertschöpfung aus. Seit dem Ausbruch der Pandemie ist dieser Bereich fast komplett zum Erliegen gekommen. Insgesamt sind die Einnahmen von Bern Welcome in den letzten zwölf Monaten um mehr als 70 Prozent eingebrochen. Die Organisation musste ein Sparprogramm in die Wege leiten. Mittlerweile seien strukturelle Kostensenkungen von gegen 2,5 Millionen Franken erzielt worden, schreibt der Gemeinderat weiter.
Vor diesem Hintergrund habe sich die Stadtregierung für ein Überbrückungsdarlehen entschieden. Dieses hat eine Laufzeit von fünf Jahren. Es muss zurückbezahlt werden, wenn Bern Welcome Geld vom Bund oder Kanton erhält. Wegen der zeitlichen Dringlichkeit hat der Gemeinderat das Darlehen auf der Basis des Dringlichkeitsrechts gesprochen. (sda/lm)