Der Tourismus im Kanton Bern löst laut einer aktuellen Untersuchung der Volkswirtschaftsdirektion
Kanton Bern (beco) eine Bruttowertschöpfung von rund 4,7 Milliarden Franken und eine Beschäftigung von 37‘900 Vollzeitäquivalenten aus. Damit leistet der Tourismussektor direkt und indirekt einen Beitrag von 6,1 Prozent zum Bruttoinlandprodukt und von 7,8 Prozent zur Gesamtbeschäftigung.
Die Herausforderungen mit der Frankenstärke, dem Strukturwandel und den Klimakapriolen haben den Tourismus in den vergangenen Jahren stark geprägt. Mit dem Arbeitspapier «Tourismus BE 2025» soll auf den Wandel und die neuen Herausforderungen reagiert und inhaltlich Akzente gesetzt werden.
Das Arbeitspapier hat die Berner Volkswirtschaftsdirektion nach einer Konsultation mit den betroffenen Tourismuskreisen verabschiedet.
Insbesondere bei den Themen Kultur, Digitalisierung, Destinationspolitik und Grossanlässe will der Kanton Akzente setzen und die Vermarktung von kulturellen Stätten wie Museen, Schlössern sowie Festivals verbessern.
Im Bereich der Digitalisierung soll in Abstimmung mit den Destinationen und Leistungsträgern etwa ein E-Fitness-Check erarbeitet und angeboten werden, der den Teilnehmenden Betrieben ermöglicht, die generellen Handlungsfelder der Digitalisierung für ihren Betrieb zu erkennen, den bestehenden Reifegrad der Digitalisierung zu ermitteln sowie Potenziale und Lücken zu identifizieren, nicht nur hinsichtlich der Infrastruktur, sondern auch in Bezug auf Kompetenzen.
Dazu seien auch die durch die Digitalisierung veränderten Berufsbilder in touristische Aus- und Weiterbildungsgänge zu integrieren, wie es im Arbeitspapier heisst. Damit dem Fachkräftemangel und Kompetenzdefiziten bei der Digitalisierung besser begegnen werden kann, sollen entsprechende Initiativen und Projekte der Destinationen sowie neue Weiterbildungsangebote vermehrt mit Mitteln aus dem Tourismusfonds zu unterstützen.
Diese Projekte würden nebst den Anstrengungen von Branchenverbänden wie hotelleriesuisse auch die Absichten des SECO ergänzen, das den touristischen Arbeitsmarkt weiter entwickeln will, um dabei – auch Im Zuge der Umsetzung der Zuwanderungsinitiative – eine verbesserte Arbeitsmarktintegration im Tourismus für Inländer, vorläufig Aufgenommene und anerkannte Flüchtlinge zu ermöglichen zu.
Attraktiviert werden soll auch das touristische Angebot des Kantons. Bislang dominieren Bergbahnen, andere traditionelle touristische Infrastrukturen und neue, für den «herkömmlichen» Gast konzipierte Erlebnisangebote. Diese Attraktionen sollen durch höherwertige Angebote insbesondere im Bereich der Kulturgüter ergänzt werden, wie es im Arbeitspapier heisst.
Sichern will der Kanton auch die Durchführung von Anlässen und Veranstaltungen wie die beiden FIS-Ski-Weltcuprennen in Adelboden und Wengen, die grosse Medienpräsenz und Publikumsinteresse hervorrufen.
htr