Natur- und kulturnaher Tourismus, zertifizierte Regionalprodukte, Bildung für nachhaltige Entwicklung und die Aufwertung der Qualität von Natur und Landschaft stehen im Zentrum der neuen, zehnjährigen Betriebsphase des Parks. Grundlage für die Betriebsphase 2021-30 bildet die Charta, welche vom Bundesamt für Umwelt (BAFU) geprüft und nun gutgeheissen wurde. Der Bund verleiht dem Naturpark erneut das Label «Park von nationaler Bedeutung».
Die Charta ist das strategische Grundlagendokument, in welchem festgelegt wird, welche Ziele in den nächsten zehn Jahren im Tal erreicht werden sollen. Sie bildet die Grundlage des sogenannten
«Gesuchs um Verleihung des Parklabels». Das Amt für Natur und Umwelt des Kantons Graubünden ANU und das Bundesamt für Umwelt BAFU prüfen das Gesuch. Erfüllt ein Naturpark weiterhin alle Kriterien wird das Label «Park von nationaler Bedeutung» vom BAFU erneut vergeben.
Bereits im Januar stimmten die Münstertalerlnnen über die Charta 2021-30 und damit über Zukunft des Naturparks ab. An der Gemeindeversammlung vom 8. Januar 2020 nahm die Bevölkerung die Charta mit 273 Ja-Stimmen von 276 abgegeben Stimmen eindeutig an. Ein starkes Bekenntnis zu zehn weiteren Jahren nachhaltiger Entwicklung. Nun hat auch das BAFU die Charta und mit ihr das «Gesuch um Verleihung des Parklabels» gutgeheissen.
Naturpark hat breiter Rückhalt in der Bevölkerung
Im Jahr 2011 hat die Biosfera Val Müstair als einer der ersten Naturpärke der Schweiz das Label erhalten. Bis zum Ende der ersten Programmperiode gelang es Erfolge wie die Zertifizierung von Regionalprodukten, den Aufbau von Biosfera-Partnerschaften, die Lancierung der Naturpark Zeitung «Jau sun Biosfera» oder die Entwicklung neuer touristischer Angebote zu realisieren. Diese und weitere Massnahmen führten zu einer wachsenden Akzeptanz des Naturparks in der Bevölkerung.
Der Erarbeitung der neuen Charta ging ein breiter partizipativer Prozess voraus. Der Naturpark lud 2018 und 2019 zu Workshops und einem Zukunftsfest ein, um Themen und Inhalte für die Charta 2021-30 zu sammeln und zu diskutieren. Später hatten sämtliche Interessenvertretungen im Tal Zeit, weitere Inputs für die Charta einzubringen. Dank der Beteiligung aller konnten die Weichen für die Zukunft der Biosfera Val Müstair neu gestellt werden. (htr)