In diesem Jahr kommen erstmals drei «Helpies» aus dem arabischen und asiatischen Raum zum Einsatz, wie das Unternehmen am Mittwoch mitteilte. Sie können sich mit den Gästen an der Ländte Interlaken Ost in deren Muttersprache unterhalten. Die «Helpies» in ihren leuchtend gelben Westen geben Auskunft über Fahrpläne, Tarife und Ausflugsziele. Neben den asiatischen und arabischen «Helpies» sind rund 20 BLS-Mitarbeitende im Einsatz.
Die Helfer entlasten insbesondere in der Hochsaison das BLS-Personal an den Ländten und auf den Schiffen. Dieses hat dann alle Hände voll zu tun und oft nicht genügend Zeit für umfangreichere Beratungen. Die BLS Schifffahrt betreibt auf dem Thuner- und Brienzersee eine Flotte von insgesamt 14 Ausflugsschiffen, davon zwei nostalgische Schaufelraddampfer, die «Lötschberg» auf dem Brienzersee und die «Blüemlisalp» auf dem Thunersee.
Golfstaaten-Boom
Interlaken blickt auf eine lange, über 150-jährige Tourismustradition zurück. Zuerst kamen die Engländer, dann massenweise Japaner, die vor allem eines wollten, aufs Jungfraujoch. Der von der politischen und wirtschaftlichen Weltlage stark beeinflusste Tourismus ist ein hartes Geschäft. Wer überleben will, muss sich immer neue Gästesegmente erschliessen. Als die Japaner weniger zahlreich wurden, warben die Interlakner auch in anderen asiatischen Märkten verstärkt. So kamen plötzlich viele Inder ins Berner Oberland.
Seit einigen Jahren herrscht in Interlaken ein regelrechter Boom mit Gästen aus Saudi Arabien und den Golfstaaten. Diese zahlungskräftige Kundschaft bleibt länger im Ort als andere Touristengruppen, etwa aus China, die rasch wieder weiterziehen. Die Katar-Krise im Jahr 2017 dämpfte allerdings die Reiselust von Gästen aus dem arabischen Raum etwas. Dazu kommt, dass die Touristen aus dem arabischen Raum unterdessen Länder wie Georgien und Armenien für sich entdeckt haben. Beide billiger und näher als die Schweiz.
sda/og