Leuthard sagte in ihrer Eröffnungsrede, der Bär imponiere als Sinnbild urwüchsiger Kraft, fasziniere als wendiger Allesfresser und polarisiere als Räuber. Sie erinnerte daran, dass Bären in Graubünden lange Zeit weitverbreitet waren. Die Tiere hätten es auf manch ein Gemeindewappen geschafft. Sie sei überzeugt davon, dass das Bärenland Arosa genauso wie der Bärenpark in Bern viel zur Sensibilisierung und zum Verständnis für die Bären beitragen werde, sagte die Bundesrätin weiter. Und sie plädierte für eine differenzierte Sichtweise auf die Raubtiere: Der Bär sei weder reissende Bestie noch putziger Teddy.
Erster Bewohner ist letzter serbischer Zirkusbär
Die offizielle Eröffnung des Bärenlandes unterhalb der Mittelstation der Weisshornbahn erfolgte nach einer Vorbereitungszeit von acht Jahren. Napa heisst der erste Bewohner. Der letzte serbische Zirkusbär, ein zwölfjähriger Mischling aus Eis- und Braunbär, ist der erste von fünf Bären, welche das Bärenland beleben sollen.
Das touristische Arosa erhofft sich durch die Bären eine Ankurbelung des Sommergeschäfts. Auf etwa 80'000 Besucherinnen und Besucher zusätzlich wird das Potenzial der neuen Attraktion geschätzt. Finanziert wird das Freigehege durch die Tierschutzorganisation «Vier Pfoten» und Sponsoren. Die in der Schweiz bislang einmalige Einrichtung kostete 6,5 Millionen Franken. Der Kanton Graubünden stufte das Bärenland als touristisch systemrelevante Infrastruktur ein und steuerte 1,2 Millionen bei. An diesem Wochenende soll das Bärenland mit Tagen der offenen Tür für das Publikum freigegeben werden. (sda)