Insgesamt stieg der Umsatz im ersten Semester um mehr als 10 Prozent auf 540 Millionen Franken. Im Fluggeschäft erhöhten sich die Erträge um 5,7 Prozent auf 309 Millionen, wie die Flughafenbetreiberin am Dienstag mitteilte.
Damit entwickelte sich der regulierte Teil des Geschäfts im Einklang mit dem Passagierwachstums von 6,4 Prozent. Einen kräftigen Anstieg um fast 18 Prozent auf 231 Millionen verzeichnete dagegen das Nicht-Fluggeschäft, das neben den kommerziellen Aktivitäten auch Erträge aus den Parkgaragen und dem internationalen Geschäft umfasst.
Florianopolis leistet Umsatzbeitrag
Insgesamt steuerte im das internationale Geschäft 32 Millionen Franken zum Umsatz bei. In der Vergleichsperiode lag der Beitrag noch bei weniger als 5 Millionen. Hauptgrund für den Anstieg ist die Inbetriebnahme des Flughafens in Florianopolis (Brasilien). Die entsprechende Konzession hatte der Flughafen Zürich erst im vergangenen Jahr erhalten.
Die Internationalisierung soll im laufenden Jahr weiter vorangetrieben werden, sagte Finanzchef Lukas Brosi an der Telefonkonferenz. Geprüft würden derzeit verschiedene Projekte in Asien, wobei ein Engagement auf den Philippinen im Vordergrund stehe. Ein Entscheid werde «in den kommenden Monaten» gefällt.
«The Circle» auf Kurs
Auch mit dem Grossprojekt vor der eigenen Haustür, dem Dienstleistungs-, Shopping- und Hotelkomplex «The Circle», sieht sich das Management auf Kurs. So rechnet Flughafen-Chef Stephan Widrig weiterhin mit einer Eröffnung im Jahr 2020. Auch die aktuellen Verhandlungen mit Interessenten für die noch nicht vermieteten Flächen würden «vielversprechend» verlaufen.
Insgesamt kostet das Grossprojekt, an dem auch der Versicherer Swiss Life mit 49 Prozent beteiligt ist, rund 1,2 Milliarden Franken. Im laufenden Jahr hat der Flughafen dafür 120 Millionen reserviert, wovon ein Grossteil im zweiten Halbjahr verbucht wird. Weitere kostspielige Investitionen werden derzeit in eine neue Gepäcksortieranlage und zusätzliche Standplätze für Flugzeuge getätigt.
Lärmthematik belastet Gewinn
Teurer als angenommen kommt dem Flughafen die Lärmthematik zu stehen. So musste der Flughafen im ersten Halbjahr weitere rund 60 Millionen Franken für Schallschutzmassnahmen zurückstellen. Dieser Betrag fliesst zusätzlich zu den bislang budgetierten 340 Millionen Franken in den Fluglärmfonds. Die Umsetzung der Massnahmen soll bis 2030 erfolgen.
Aufgrund dieser Belastung reduzierte sich der Betriebsgewinn EBITDA um 11 Prozent auf 240 Millionen, und der Reingewinn brach auf 85 Millionen von 143 Millionen im Vorjahr ein. Auf Gewinnstufe wird dieser Vergleich allerdings zusätzlich durch einen Sondergewinn aus dem Verkauf einer Beteiligung im Vorjahr in Höhe von 31 Millionen verzerrt. Unter Ausschluss der Sondereffekte beziffert der Flughafen Zürich das Gewinnplus im ersten Halbjahr 2018 auf 16,6 Prozent.
Prognosen erhöht
Aufgrund der Wachstumsraten im ersten Halbjahr hat das Management seine Prognosen für das Gesamtjahr überarbeitet und nach oben angepasst. Neu rechnet der Flughafen Zürich für das Gesamtjahr mit einem Passagierwachstum von «rund 6 Prozent». Ohne Berücksichtigung von Sondereffekten soll der Betriebsgewinn EBITDA um 6 bis 8 Prozent wachsen und der Gewinn um 10 bis 12 Prozent über dem Vorjahr ausfallen.
Von den Analysten wurde das Ergebnis und die erhöhten Prognosen insgesamt wohlwollend kommentiert. Bis zum Mittag legten die Aktien in einem leicht schwächeren Gesamtmarkt um rund 2 Prozent zu. (sda/og)