Im Januar 2019 wurde die Schiffstation Tellsplatte wegen baulicher Mängel geschlossen. Seitdem fährt die Schifffahrtsgesellschaft des Vierwaldstättersees (SGV) die Station nicht mehr an. Die SGV ist aufgrund der geringen kommerziellen Bedeutung der Station nicht bereit, die gesamten Kosten für eine Sanierung in der Höhe von rund 600'000 Franken allein zu tragen.
Jährlich steigen je rund 6000 Schiffsgäste der SGV bei der Station ein und aus. Diese hat aus Urner Sicht aufgrund ihrer Zubringerfunktion zur Tellskapelle, einem Kulturgut von nationaler Bedeutung, eine besondere Funktion. Der Legende nach soll Wilhelm Tell sich bei der Tellsplatte mit einem Sprung ans Ufer aus den Fängen des Landvogts Gessler gerettet haben.
Der Kanton ist rechtlich zwar nicht verpflichtet, sich an den Kosten zu beteiligen. Doch Volkswirtschaftsdirektor Urban Camenzind sagte, bei den Verhandlungen habe er den Eindruck erhalten, dass die SGV am liebsten bloss im Luzerner Seebecken hin- und herfahren würde und höchstens einmal für ein Foto für den Katalog einen Abstecher in den Urnersee machen möchte.
Gemeindebeitrag dank Crowdfunding
SGV und Kanton einigten sich schliesslich auf Beiträge von je 250'000 Franken. Sisikon als Standortgemeinde sammelte über einen Spendenaufruf und die Unterstützung einer privaten Crowdfunding-Aktion zugunsten der Schiffstation einen Betrag von über 100'000 Franken.
Auch bei anderen Schiffstationen stehen Sanierungen an. Der Kantonsbeitrag an die Tellsplatte ist laut der Regierung aber nicht richtungsweisend. (sda)