Während drei intensiven Workshop-Tagen haben der Verwaltungsrat und das Kader der Lenk-Simmental Tourismus AG (LST), zusammen mit dem Tourismusexperten Christian Laesser von der Universität St. Gallen, eine neue Strategie mit konkreten Handlungsfeldern für die Jahre 2019-2022 entwickelt.
«Wie können wir in Zukunft im Simmental eine höhere Wertschöpfung durch den Tourismus erzielen», diese Frage stand am Anfang des Strategieprozesses der LST. Um sie zu beantworten, identifizierte die Gruppe relevante Entwicklungstendenzen, benannte die Stärken und Chancen des Simmentals sowie die Schwächen und Gefahren.
Die Gruppe legte sechs Strategieziele fest und leitete davon die Handlungsfelder ab.
Ein Ziel beinhaltet eine konsequente Gästeperspektive. Unterschieden werden dabei die gästeorientierte Angebotsentwicklung, bei der LST eine aktive Rolle übernimmt und die Informationsplattformen, für die sich die Leistungsträger selber einbringen müssen.
Zudem sollen die drei Geschäftsfelder AlpKultur, BergErlebnis und WasserKraft konsequent weiter entwickelt werden. Die im Jahr 2011 mit dem Schweizer Tourismuspreis Milestone ausgezeichnete AlpKultur will LST weiter pflegen, um die Ursprünglichkeit des Simmentals hervorzuheben. Unter dem Thema BergErlebnis sollen alle typischen Erlebnisse, für welche die Gäste in die Berner Oberländer Bergregion reisen gepflegt werden. Im Geschäftsbreich WasserKraft sieht die Region gute Voraussetzungen mit einer hohen Attraktivitätskraft, da Wasser und seine Kraft ist ein globales Zukunftsthema darstellen.
Mit den drei Geschäftsfeldern soll auch eine stärkere Vernetzung im Simmental und darüber hinaus erfolgen. AlpKultur, BergErlebnis und WasserKraft würden Anknüpfungspunkte zu den Nachbartälern für gemeinsame Angebote oder Kooperationen bieten. «Dies ist die Grundlage für einen attraktiven Erlebnisraum für unsere Gäste», schreibt die Tourismusorganisation dazu. [IMG 2]
Ein weiteres Strategieziel soll mit der Förderung der touristischen Nachfrage erreicht werden. Damit könne die Ertragskraft der Leistungserbringer sowie die Wertschöpfung im Simmental verbessert werden, wie LST festhält. Eine konsequente Fokus auf Gästeinteressen und Reisemotive soll die kommerzielle Entwicklung fördern.
Die Region will künftig auch enger mit Zweitwohnungsbesitzern zusammenarbeiten. Diese sieht LST als Multiplikatoren und Botschafter.
Als sechster Strategiepunkt wird die flexible Zusammenarbeit mit den Nachbarndestinationen definiert. LST vertritt die Haltung einer flexiblen Anwendung von Kooperationen. Daher gilt als sechster Strategiepunkt die flexible Zusammenarbeit mit den Nachbarndestinationen. Die Region stellt sich dazu die Frage, mit welchen Partnerschaften und welchen Prozessen das Simmental die Bedürfnisse der Gäste am besten befriedigen kann, und welche Aufgaben zukünftig gemeinsam erledigt werden können, um Synergien zu nutzen?
Nächste Schritte
Im Zentrum der neuen Strategie wird weiterhin der Gast stehen.«Diese Erkenntnis ist für uns nichts Neues und bestätigt die Stossrichtung der vergangenen Jahre. Die neue Strategie stösst jedoch eine neue Denkweise im Marketing, Verkauf und in der Leistungserbringung dem Gast gegenüber an», so Albert Kruker, Direktor von Lenk-Simmental Tourismus zu den festgelegten Zielen.
Derzeit führt LST in seinem «Erlebnisportfolio» rund 140 Erlebnisse. Die bestehenden und neuen sollen aufgrund von Attraktivitätskraft, Wertschöpfung und Ressourceneinsatz beurteilt und anschliessend ausgebaut, beziehungsweise reduziert werden. Ziel sei ein fokussierter Mitteleinsatz zu Gunsten einer verträglichen, nachhaltigen Entwicklung, schreibt die Tourismusorganisation. (htr)