Es sei wichtig, bevor man eine Reise antrete, den Online-Fahrplan von Tür zu Tür zu konsultieren, da auch der Regionalverkehr stark beeinträchtigt sei, sagte SBB-Mediensprecher Martin Meier am Donnerstag auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA.

Bisher sei der Wechsel auf den ausgedünnten Fahrplan gut angelaufen. Die Nachfrage sei aufgrund der Corona-Krise bei der SBB bis zu 80 Prozent gesunken. Eine weiter Frequenzreduktion ist laut Meier zu erwarten. Gemäss dem Übergangsfahrplan fallen IC- und Interregio-Züge ganz oder teilweise aus. [RELATED]

TGV fährt ab Samstag nicht mehr
Der Schienenverkehr zwischen der Schweiz und Frankreich wird ab Samstag eingestellt. So werden die letzten zwei aktiven Verbindungen des TGV Lyria von Genf und Basel nach Paris vorübergehend gestrichen, wie die SBB und Lyria mitteilten.

Am 2. April kommt es zu einer weiteren Reduktion der Zugverbindungen. Betroffen sind unter anderem Intercity- und Interregio-Verbindungen.

Die Züge fahren laut SBB wenn möglich immer in voller Länge, damit das «Social Distancing» umgesetzt werden könne. Der öffentliche Verkehr setze alles daran, ein Grundangebot für die Gesellschaft und Wirtschaft aufrecht zu erhalten. Die Billettpflicht gelte weiterhin.

Bereits seit dem 19. März verkehren Nachtzüge nicht mehr. Die Bahnhöfe werden auch am Wochenende in der Nacht geschlossen. Internationale Züge innerhalb der Schweiz fahren nur bis zur Grenze.

Auch Postauto-Verkehr ausgedünnt
Auch bei Postauto Schweiz erfolgt die Ausdünnung des Angebots in mehreren Schritten: am vergangenen Montag, am Donnerstag und am 30. März. Postauto verzeichne schweizweit etwa 80 Prozent weniger Fahrgäste, hiess es auf Anfrage.

Es gebe jedoch Unterschiede je nach Region: in der Romandie und schon länger auch im Tessin seien nur noch einzelne oder oft gar keine Fahrgäste unterwegs.

Die Umstellung habe grundsätzlich gut funktioniert. In den ersten Regionen wurden die Fahrpläne am vergangenen Montag vor allem in der Südschweiz (Tessin und Graubünden) angepasst, ab Donnerstag folgten die nächsten Regionen. Die letzten Regionen (Kanton Basel-Land, Aargau und Solothurn) stellen dann am kommenden Montag um.

Grundsätzlich werden keine Linien gestrichen. Es gehe vielmehr darum, die Fahrpläne auf den Linien auszudünnen. Ausnahme seien gewisse Schülertransporte sowie Linien mit rein touristischen Funktionen oder ohne Erschliessungsfunktion sowie Nachtkurse am Wochenende. Hier kam es auch zur Streichung von Linien, weil es derzeit für diese Linien gar keine Nachfrage gibt.

Fahrgelegenheiten zu Randzeiten sollen bleiben
Es werde auf darauf geachtet, dass der erste und der letzte Kurs beibehalten werden, um denjenigen Leuten, die zu Randzeiten zur Arbeit müssen, darunter zum Beispiel Pflegepersonal, eine Fahrgelegenheit anzubieten.

Die Grundversorgung sei gewährleistet, es könne jedoch in der ersten Zeit zu Ausfällen, Verspätungen und Anschlussbrüchen kommen. Im gesamten regionalen Personenverkehr seien die Fahrpläne von 1300 Linien angepasst worden, davon gehören alleine 900 Linien zu Postauto.

Die Details zum Übergangsfahrplan im Regionalverkehr werden von den jeweiligen Kantonen, Verkehrsverbünden oder Transportunternehmen bekannt gegeben. Der Übergangsfahrplan gilt bis auf weiteres und mindestens bis am 26. April 2020. Der Online-Fahrplan wird laufend angepasst. (sda)