In Graubünden nimmt die Wintersaison 2019/2020 am Wochenende richtig Fahrt auf: Ab Samstag können Skifahrer und Snowboarder auf den Pisten am Aroser Hörnli die ersten Schwünge wagen, wie die Destination Arosa Lenzerheide vermeldete. Der Betrieb der Bahnen ist vorerst auf die Wochenenden beschränkt.
Das ist auch in Davos der Fall, wo im Parsenn-Gebiet bei sehr guten Schneebedingungen ein Teil-Angebot an Pisten ab Freitag für die Wintersportler zur Verfügung steht. Schneesport kann auch auf der Diavolezza im Engadin betrieben werden.
Gute Verhältnisse zur Beschneiung
Die kalten Nächte und der Schnee sorgen auch im Berner Oberland für ideale Verhältnisse zur Beschneiung der Pisten: Im Skigebiet Grindelwald-Wengen laufen die Anlagen auf der Kleinen Scheidegg vorerst an den Wochenenden, wie die Jungfraubahnen mitteilten. Auch in der Skiregion Adelboden-Lenk wird am Wochenende Ski gefahren, und die Anlagen in den Gebieten Elsigenalp, Metsch und Tschentenalp sind geöffnet.
In der Innerschweiz kommen Schneesportbegeisterte in Andermatt und auf dem Titlis-Gletscher auf ihre Kosten. Auf der Skiarena Andermatt-Sedrun sind ab dem kommenden Wochenende 15 Kilometer Pisten inklusive Talabfahrt offen.
Und auf dem Titlisgletscher und im Gebiet Stand-Trübsee öffnen die Pisten ab Samstag durchgehend, wie den jeweiligen Webseiten zu entnehmen ist. Gemäss Schweiz Tourismus sind bereits heute gewisse Pisten in den Walliser Skigebieten Zermatt, Saas-Fee und 4-Vallées befahrbar.
Kein Rekordstart
Nach Angaben von Andreas Keller, Sprecher von Seilbahnen Schweiz, fällt der Saisonstart damit in diesem Jahr eher früh aus. Er sei aber nicht «rekordverdächtig». In den letzten Jahren habe es immer wieder früh Schnee gegeben, auch bis in tiefe Lagen. In diesem Jahr falle der Schnee vorerst eher in den Höhen.
Für die Verantwortlichen bei Schweiz Tourismus fängt der Winter auf jeden Fall gut an. «In der Schweiz mobilisiert ein früher Schneefall stark», hiess es auf Anfrage. Denn dieser versetze die Menschen in Winterstimmung, und das wiederum führe dazu, dass die Schneebegeisterten vermehrt Tagesausflüge in der Schweiz unternähmen und Winterferien planten.
Die Tourismusorganisation erwartet denn auch eine erfolgreiche Wintersaison mit noch einmal leicht steigenden Logiernächten (+2,3
Prozent) und Ersteintritten in die Skigebiete (+1 Prozent). Der Optimismus basiert auf Prognosen der Konjunkturforschungsstelle der ETH Zürich (KOF) und den Zahlen des letzten Winters: Damals seien so viele Schneesportlerinnen und Schneesportler auf den Pisten anzutreffen gewesen wie nie mehr seit dem Winter 2010/2011.
Für die Seilbahnen werden aber erst die Festtage zwischen Weihnachten und Neujahr von «matchentscheidender» Bedeutung sein, wie Keller sagte. Denn bei Vollbetrieb erwirtschafteten sie während dieser Zeit zwischen 20 und 25 Prozent ihres Jahresumsatzes. Deshalb werde auch alles unternommen, damit Talfahrten möglich seien. «Dann kommen auch die Leute», sagte Keller.
Gepäcktransport in bestimmte Hotels
Um mehr (und auch Schweizer) Wintersportler anzuziehen, führen die Bergbahnen Belalp (VS), Pizol (SG) und Splügen (GR) ihr wetterabhängiges Ticket-System weiter. Den Magic Pass gibt es auch in der kommenden Saison für über 30 Stationen in der Westschweiz. Neu dabei sind 2019 Saas Fee (VS), Leukerbad (VS) und Les Prés-d'Orvin im Berner Jura. Dafür sind die Bergbahnen von Crans-Montana-Aminona (CMA) ausgestiegen.
Und auch die dynamischen Preise, die je nach Nachfrage steigen oder sinken, gibt es in der kommenden Saison wieder, zum Beispiel in den grossen Stationen im Kanton Graubünden, in Zermatt (VS) oder in Bellwald (VS). Neu beteiligen sich Gstaad (BE) und die Aletscharena (VS) an dem System.
Für eine einfachere und umweltfreundlichere Anreise in gewisse Hotels in den Bergen bietet Schweiz Tourismus in dieser Saison zusammen mit den SBB einen kostenlosen Tür-zu-Tür-Gepäcktransport an. An der Aktion beteiligt sind 240 Hotelbetriebe in 48 Winterdestinationen. (sda)