Die Stoosbahnen AG konnte das Geschäftsjahr zufriedenstellend abschliessen. Die Bahngesellschaft hat ihren Abschlussstichtag auf den 31.12.2021 vorverlegt, das Geschäftsjahr entspricht neu dem Kalenderjahr. Der Geschäftsabschluss umfasst daher nur acht Monate, was den Vergleich mit den Vorjahreszahlen erschwert. Die Stoosbahnen erwirtschaften seit Juni 2021 auch Erträge aus Gastronomie und Hotellerie.
Mässiger Sommer, toller Winter
Das verkürzte Geschäftsjahr 2021 kann in einen mässigen und einen ausgezeichneten Teil unterteilt werden. Bis Ende Mai 2021 galt noch ein strenger Gastronomie-Lockdown, was den Start in die Sommersaison nebst dem wechselhaften Wetter erschwerte. Das Wetter im Juni und in den Sommerferien war regnerisch und gewitterhaft. Dafür zeigte sich der Herbst von September bis November niederschlagsarm und verhältnismässig sonnig.
Dank dem frühen Wintereinbruch Ende November und zahlreichen Spitzentagen im Dezember konnte der Verkehrsertrag per Jahresende ein gutes Niveau erreichen. Trotz des durchzogenen Wetters nahmen die Sommerfrequenzen (Mai bis Oktober 2021) im Vorjahresvergleich um vier Prozent zu. Dies ist sicherlich auch darauf zurückzuführen, dass im Vorjahr der Mai und teils der Juni vom Lockdown betroffen waren.
Die Winterfrequenzen (November und Dezember) der Sessel- und Skilifte stiegen gegenüber dem Vorjahr um 66 Prozent an. Im Vorjahr waren die touristischen Anlagen an den Festtagen für rund zehn Tage coronabedingt geschlossen. Es gab auf allen Anlagen vom 1. Mai bis 31. Dezember 2021 knapp sieben Prozent mehr Ersteintritte als in der Vorjahresperiode.
Für das verkürzte Geschäftsjahr 2021 weist die Stoosbahnen AG einen Gewinn von 61'000 Schweizer Franken bei einem Umsatz von 9’275'000 Schweizer Franken aus. Die Liquidität der Stoosbahnen AG hat sich verbessert. Aufgrund der hohen Wetterabhängigkeit des Geschäfts und auch der Krisenanfälligkeit wird der Liquidität aber weiterhin viel Aufmerksamkeit geschenkt.
Neu auch Gastronomiebetrieb
Die Stoosbahnen AG hat vermehrt in die Gastronomie auf dem Stoos investiert. Das Restaurant Sternegg mitten im Dorf Stoos wurde im Mai 2021 erworben. Zusätzlich konnte mit der OAK (Oberallmeind Korporation Schwyz) ein Pachtvertrag für das Berghotel «Stoos Hüttä» per 1. Mai 2021 unterzeichnet werden. Im Dezember kam mit dem «Pizza Gadä» ein weiteres Restaurant hinzu, bei welchem die Stoosbahnen AG den operativen Betrieb selbst übernimmt.
2021 haben die Stoosbahnen einen Ertrag aus Gastronomie und Beherbergung von 1'032'000 Schweizer Franken erwirtschaftet. Diesem Ertrag standen hohe Betriebs- und insbesondere Initialkosten gegenüber.
Im Geschäftsjahr 2021 arbeiteten bei der Stoosbahnen AG 194 Personen, darunter auch mehrer Lernende: Drei lernende Kaufleute (Vorjahr 3) und drei lernende Seilbahnmechatroniker (Vorjahr 3). Im Jahresdurchschnitt teilten sich diese Personen 88 Vollzeitstellen (Im Vorjahr: 80).
Grüne Energie
Im alten Geschäftsjahr konnte ein Trinkwasserkraftwerk, welches auf dem Trassee der alten Stoosbahn realisiert wurde, in Betrieb genommen werden. Die Stoos Lodge wird künftig durch Energie der Standseilbahn versorgt: Die Lodge gewinnt die Energie für den Heizbedarf aus der Abwärme, die beim Betrieb der Standseilbahn entsteht. Das heisse Brauchwasser des «New-Generation-Hotel» wird mit rekuperierter elektrischer Energie der Standseilbahn erzeugt. Die Planung und ein wesentlicher Teil der baulichen Massnahmen konnten 2021 abgeschlossen werden. Finalisiert wurde das Projekt im Frühjahr 2022.
Rochade im Verwaltungsrat
An der letztjährigen Generalversammlung sind die langjährigen Verwaltungsräte Thomas D. Meyer und Bruno Lifart abgetreten. Neu ins Gremium gewählt haben die Aktionäre Martin Küttel. Ivo Husi, Mitglied des Verwaltungsrates seit 2017, hat das Präsidium übernommen. (htr/cl)